Zwischen Ararat und Tur Abdin
Eine Rundreise durch Ostanatolien
Ferienakademien der Thomas-Morus-Akademie haben von Georgien, Armenien und Syrien immer wieder einen Blick in die Osttürkei geworfen. Diese Reise führt nun in das ehemalige armenische Kernland und spürt der Geschichte des Christentums bis zur Gegenwart nach. Ziele sind die bedeutenden Orte wie Ani bei Kars, der Ararat bei Doğubeyazit und die armenischen Kulturgüter rund um den Vansee. Neben dem reichen und über Jahrhunderte verfolgten christlichen Erbe werden wichtige ostanatolische Metropolen besucht, die einen guten Einblick in die Welt des Islam geben. Dabei wird immer wieder ein Bezug zum antiken Großreich der Hethiter, zu alt- und neutestamentlichen Relikten sowie der jüngeren türkischen Geschichte seit Atatürk hergestellt. Landschaftliche Bergwelten beeindrucken dabei ebenso wie spektakuläre Passstraßen in verschiedenen Gebirgen; das Erlebnis von Natur, Lavafeldern, Wasserfällen und den Ufern des Tigris ist faszinierend. In der Südosttürkei ist der altehrwürdige Tur Abdin in der Nähe der syrischen Grenze ein Ziel. Bis heute lebt dort das syrisch-orthodoxe Mönchtum seine Religion im islamischen Umfeld. Die Reise bietet einen einzigartigen kulturell-religiösen und insbesondere auch geopolitischen Überblick der Osttürkei mit ihren Nachbarn in der Kaukasus-Region und im Nahen Osten.
Ihre Reiseleiter/innen
Freitag, 10. Oktober 2025
Hoş geldiniz!
Flug mit Turkish Airlines von Köln/Bonn (10.30 Uhr) über Istanbul (an 14.50 Uhr; ab 16.10 Uhr) nach Erzurum (18.10 Uhr). Abendessen und Übernachtung in Erzurum.
Samstag, 11. Oktober 2025
Feurige Vergangenheit
Der Tag beginnt mit Besichtigungen in Erzurum. Dazu zählen die Ulu Cami-Moschee, die Cifte Minareli-Medrese und der Besuch mehrerer Mausoleen. Eine Fahrt durch das landschaftlich reizvolle Çoruh-Tal über Tortum führt zur eindrucksvollen Klosterkirche von Osk, die mit ihren Reliefsäulen und ihrer Architektur besticht. Über das größte und höchstgelegene Lavaplateau Anatoliens geht es weiter nach Kars, dessen spannende Geschichte sich in seiner Architektur widerspiegelt.
Sonntag, 12. Oktober 2025
Ein Blick auf Geschichte und Berge
Ein Besuch der ehemaligen armenischen Apostelkirche von Kars aus dem 10. Jahrhundert und dem Archäologischen Museum mit bedeutenden Funden aus der armenischen Kultur eröffnet den Reisetag. Von der Ruinenstadt Ani schaut man anschließend unmittelbar nach Gyumri in Armenien. Eine Besichtigung der Ruinen mit ihren Kirchen und Klosterkomplexen illustriert ihre Bedeutung in der Vergangenheit. Die Übernachtung in Doğubeyazit wird bei guter Sicht mit einem beeindruckenden Blick auf den Ararat gekrönt.
Montag, 13. Oktober 2025
Wasserfälle in stiller Weite
Der Ishak-Pascha-Palast in Doğubeyazit gewährt einen umfassenden Eindruck zur osmanischen Baukunst mehrerer Jahrhunderte. Anschließend geht es über den Tenderik-Pass entlang der iranischen Grenze zum glitzernden Muradiye-Wasserfall und weiter durch eindrucksvolle Landschaften bis zum tiefblauen Vansee. In Van Aufstieg und Besichtigung des Festungsberges von Tushpa, der ehemaligen Hauptstadt des urartäischen Reiches.
Dienstag, 14. Oktober 2025
In luftiger Höhe
Von Van geht es am Seeufer entlang nach Gevas und weiter mit dem Boot zur Ahtamar-Insel mit einem Besuch der dort vor kurzem wiedereröffneten armenischen Heilig-Kreuz-Kirche. Anschließend Weiterfahrt über die malerisch am See gelegene Stadt Tatvan auf bis zu 2 240 m Höhe und von dort in die fruchtbare Ebene am Fluss Batman bis zur gleichnamigen Stadt.
Mittwoch, 15. Oktober 2025
Jahrtausendealte Traditionen
Von Batman führt der Weg in die mittelalterliche Stadt Hasankeyf am Tigris. Im nahe gelegenen Dorf Anitli erzählt das Marienkloster aus der Spätantike von der fast 2 000 Jahre alten Tradition christlicher Mönche. Daran anknüpfend erfolgt die Fahrt zum Tur Abdin (Berg der Mönche) und zum jakobitischen Kloster Mor Gabriel. Vom Tur Abdin geht es weiter bis nach Midyat, wo ein Spaziergang durch den alten syrisch-orthodoxen Teil den Abend beschließt.
Donnerstag, 16. Oktober 2025
Steinerne Heilige
Die Ulu Cami Moschee in Mardin gilt als Beispiel ausgeprägter osmanischer Architektur und präsentiert einen beeindruckenden Blick über die Stadt. Ein bedeutendes Zentrum der syrisch-orthodoxen Kirche ist das Kloster Deir az-Zafaran, das sich nahe der syrischen Grenze bei der Stadt Mardin befindet. Bereits in der Steinzeit finden sich auf dem Felsplateau von Göbekli Tepe Spuren sakraler Nutzung - bis heute wird versucht, ihre Bedeutung zu entschlüsseln. Weiter geht es nach Şanlıurfa, das in der Antike die wichtigste Stadt des ersten christlichen Königreichs von Osroene gewesen ist.
Freitag, 17. Oktober 2025
Beeindruckende Baukunst
Von Şanlıurfa geht es in die auch im Alten Testament erwähnte Stadt Harran, nahe der syrischen Grenze. Der Besuch des antiken Siedlungshügels mit Resten der Stadtmauer, der einstigen Festung sowie den Bienenkorbhäusern von Harran lässt die Geschichte eindrucksvoll greifbar werden. Zurück in Şanlıurfa lockt zunächst der Basar, bevor die Halil Rahman-Moschee in der Altstadt sowie das Archäologische Museum einen Besuch wert sind.
Samstag, 18. Oktober 2025
Auf den Spuren der Kommagenes
Am Morgen führt die Fahrt am Ufer des Atatürk-Stausees entlang bis Kâhta. In dieser Provinz liegt am Fluss Nymphaios unter anderem die ehemalige kommagenische Residenzstadt Arsameia, deren heiliger Grabbezirk der Könige einzigartig ist. Der Aufstieg (ca. 30 Min.) auf den Gipfel des berühmten Nemrut Dag (2 159 m) ermöglicht die Besichtigung der hethitischen Götterfiguren und der Reliefs auf der Ost- und Westterrasse, die stark an persischen Einfluss erinnern.
Sonntag, 19. Oktober 2025
Transfer von Kâhta nach Diyarbakır und Rückflug (11.10 Uhr) mit Turkish Airlines über Istanbul (an 13.30 Uhr; ab 15.55 Uhr) nach Köln/Bonn (18.15 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.