72. KUNSTBEGEGNUNG BENSBERG

Vielseitig in seinen Techniken, Kunstgattungen und Ausdrucksformen hat Otmar Alt schon oft die Kunstwelt mit ungewöhnlichen Bildersequenzen, Inhalten und Formsprachen überrascht. Dass er sich nun in einer ausführlichen künstlerischen Auseinandersetzung der Bibel widmet, wird manche wundern. Aber Otmar Alt, der in eiem der Herrenhuter Brüdergemeine verbundenen strengreligiösen Elternhaus aufgewachsen war, ist mit biblischen Themen seit der Kindheit vertraut. Immer wieder begegnen in seinen unterschiedlichen Stilphasen religiöse Inhalte und Motive, die er in ganz persönliche Werke umsetzte. Seit einigen Jahren widmet er sich in einem intensiven Schaffensprozess ausgewählten Szenen des Alten und Neuen Testaments, die er in seiner unverwechselbaren Handschrift fantasievoll formuliert. Es bedurfte auch deshalb keines äußeren Anstoßes und Auftrags – die Arbeit an dieser nachdenklichen wie heiteren Bilderreihe bedeutete ihm persönlich sehr viel. Man begegnet einem außergewöhnlichen Zyklus, der Darstellung und Stellungnahme miteinander verbindet.