Liebe, Wahrheit, Freiheit und Krebssuppe. Heinrich Heines vermeintliche Jugenderinnerungen im Buch Le Grand
Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf in einer Zeit geboren, die ihn durch ihre politischen Turbulenzen zu einem Kosmopoliten machen musste. Die Stadt war zunächst Residenz der Kurpfalz, dann preußisch, dann französisch und kehrte dann wieder unter preußische Herrschaft zurück. Der Dichter hat zwar einen großen Teil seines Lebens in Paris verbracht, hielt sich in Frankfurt, Hamburg, Göttingen und Berlin auf, aber Düsseldorf scheint ihm immer eine wichtige Bezugsgröße gewesen zu sein, eine Stadt, bei der ihm „wunderlich zumute“ wurde, da sie Heimat bedeutete.
Heine widmete der Stadt im Buch „Le Grand“ ausgedehnte Passagen, die den Charakter von Memoiren haben. Die Stadt hat sich natürlich durch die industrielle Revolution und Weltkriege verändert, aber es gibt immer noch Spuren Heines und seiner Familie, etwa die Maxkirche, in deren Schule Heine lernte, sowie Heines Geburtshaus. Dies gilt ebenso für historische Bauten wie für das Rathaus oder die Lambertikirche, die zu Heines Zeit schon existierten.
10. Juni 2021 || ein Beitrag des Kunsthistorikers Dr. Till Busse