Das Zeitalter der Naturwissenschaften
Welches Denken leitet Handeln und Entscheiden im 21. Jahrhundert?
Der Mensch, so formulierte es bereits Aristoteles, strebt von Natur aus nach Erkenntnis, nach gesichertem und methodischem Wissen. Die Naturwissenschaften bieten dieses an. Sie arbeiten empirisch, messbar, analysieren Zustände und Verhalten der Natur. Die naturwissenschaftlichen Methoden zielen auf Reproduzierbarkeit der Ergebnisse ab, wollen Muster erkennen, Natur und ihre Phänomene exakt beschreiben. Die gewonnenen Erkenntnisse prägen zunehmend unseren aktuellen politischen Diskurs und sind Basis für weitreichende Entscheidungen.
Die Akademietagung will zeigen, wie Naturwissenschaften und Gesellschaft miteinander kommunizieren und welche Herausforderungen bei diesem Prozess zu meistern sind. Am Beispiel der Genomeditierung und der Neurowissenschaften wird gezeigt, wie wissenschaftliche Erkenntnis sich konkret in Handlungen übersetzt – oder auch nicht.
Neben Vorträgen wird Zeit sein, mit den beiden Naturwissenschaftlern Prof. Martin Korte, der in der Wissensshow von Günther Jauch als Experte auftritt und komplexe Zusammenhänge sehr gut verständlich macht, und Prof. Stephan Clemens, der für hervorragende Lehre dreimal von den Studierenden mit der Goldenen Kreide ausgezeichnet wurde, ins Gespräch zu kommen. Die beiden Wissenschaftler werden erklären, was Gentechnik ist, was die Genschere schneidet und wie Neurobiologen arbeiten und zu ihren Erkenntnissen kommen.
Studierende bezahlen gegen Vorlage eines entsprechenden Nachweises 78,00 € (inkl. Übernachtung)
Ihre Referenten/innen und Tagungsleitung
Samstag, 2. Juli 2022
14.00 Uhr
Naturwissenschaftliches Denken
Naturwissenschaftliches Denken beeinflusst unser gesamtes Leben: Innovationen prägen den Alltag, Erkenntnisse unser Weltbild. Die Erforschung der Natur durch Experiment und Beobachtung hat in den letzten Jahrhunderten tiefgreifende Veränderungen erreicht. Was macht die naturwissenschaftliche Methodik aus? Worauf basiert der Erkenntnisgewinn? Kann Innovation geplant werden? Diese und verwandte Fragen sollen, illustriert durch Beispiele vor allem aus den Biowissenschaften, adressiert werden.
15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause
16.00 Uhr
Im Labor vorbeigeschaut
Was passiert in einem Gentechnik-Labor? Was unterscheidet die Forschung hier von einem anderen Labor? Und wie kommen beispielsweise Neurobiologen zu ihren Ergebnissen? Welche Systeme und Modelle nutzen sie, um Aussagen über Gedächtnis oder Bewusstsein treffen zu können? Was hat neurobiologische Lernfoschung mit Lernen in der Schule zu tun?
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Deutungshoheit der Neurowissenschaften?
Die Neurowissenschaften haben in den letzten Jahrzehnten im Verständnis der Gehirnprozesse wesentliche Fortschritte gemacht. Was haben sie in den Grenzbereichen von Wissen, Handeln und Moral zu sagen? Wie begegnen sie beispielsweise der Theologie (Verhältnis von Gehirn und Geist), den Rechtswissenschaften (Urteilsfindung), den Erziehungswissenschaften („gehirngerechtes“ Lernen) oder der Psychologie?
Während wir Antworten suchen werden wir auch spielerisch erfahren, wie unser Gehirn funktioniert, wir werden staunen und Neues lernen.
21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages
Sonntag, 3. Juli 2022
ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste
8.00 Uhr
Gelegenheit zur Mitfeier der Eucharistie in der Edith-Stein-Kapelle
9.30 Uhr
Das Zeitalter der Naturwissenschaften?
Die Debatte um die Genomeditierung
Die Ergebnisse der Klimaforschung werden inzwischen sehr ernst genommen und leiten unser Handeln. Doch wie steht es mit neuen Züchtungsmethoden? Wissenschaftsorganisationen sind sich weitgehend einig, dass die Genomeditierung z.B. zu mehr Nachhaltigkeit der Landwirtschaft beitragen kann. Folgt die Gesellschaft ihrer klaren Position? Warum nicht? Wir wollen der These nachgehen, dass wissenschaft-licher Konsens oft selektiv wahrgenommen oder nur dann genutzt wird, wenn er passt. Auch soll gezeigt werden, wie Genomeditierung funktioniert.
11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr
Wie spricht „die Wissenschaft“ - und wer hört wie zu?
Komplexe wissenschaftliche Abläufe können nicht auf halbseitigen Wissenschaftsseiten oder in kurzen Features in Wissenschaftsshows wiedergegeben werden. Was muss sich verändern, damit die Naturwissenschaften nicht rätselhaft bleiben, sondern besser Teil des gesellschaftlichen Diskurses werden? Wo wird Wissenschaft kommuniziert? Wie können Naturwissenschaften für politische Handlungs- und Entscheidungsprozesse relevant werden? Brauchen wir einen Wissenschaftsrat?
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Tagung
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.