Der Titel der Sonderausstellung „Menschheitsdämmerung“ im Kunstmuseum Bonn ist der gleichnamigen Gedichtsammlung von Kurt Pinthus aus dem Jahr 1919 entlehnt, die die expressionistische Lyrik des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts in vier Kapiteln zusammenfasst: „Sturz und Schrei“, „Liebe den Menschen“, „Erweckung des Herzens“, „Aufruf und Empörung“. Diese Schwerpunkte bilden die Grundlage für die thematische Ausrichtung der Ausstellung, die sich dem Thema Krise und dem gesellschaftlichen Umbruch im Blick der Kunst widmet. Gezeigt werden Kunstwerke aus den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, die aus der Sammlung der Klassischen Moderne des Kunstmuseums Bonn stammen, im Dialog mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen.
Gemeinsam ist den Arbeiten aus beiden Epochen, dass ihr Entstehen in eine Zeit großer gesellschaftlicher, politischer und sozialer Umbrüche fiel und fällt – und dass diese Erfahrung in den Werken reflektiert und dargestellt wird: damals die Veränderung des Lebens durch die Folgen der Industriellen Revolution, heute die Transformation unseres gesellschaftlichen Miteinanders durch das Erleben des Klimawandels. So entsteht ein Netz von Bezügen und Verweisen, aber auch Unterschiede und Gegensätze werden sichtbar gemacht.
Das Spektrum der beteiligten Künstlerinnen und Künstler reicht von August Aacke, Alexej von Jawlensky, Käthe Kollwitz, Wilhelm Lehmbruck, Max Liebermann, Max Ernst bis hin zu Deborah Roberts, Louisa Clement, Emma Talbot und Lawrence Weiner.
Wir laden Sie herzlich zu dieser spannenden Ausstellung und Veranstaltung nach Bonn ein.