Sinnlich, magisch, zum Greifen nah

Visuelle Welten von Karin Kneffel

Karin Kneffel untersucht die Wirkungsmacht der Malerei, indem sie die Möglichkeiten realistischer Darstellung bis ins Extrem ausreizt. Ihre Obst-, ihre Blumen- und Tierbilder „drängen“ aus dem Bild heraus – und dem Betrachter förmlich entgegen: Äpfel, Pfirsiche und Trauben wirken mit ihren barock schwelgenden Formen zum Greifen nah. Blumen laden ein wie ein Geschenk und appellieren synästhetisch an Seh- wie Geruchssinn. Und das lodernde Feuer droht förmlich, aus dem Rahmen „hinauszuspringen“. Aber selbst heißeste Temperaturen werden durch die Perfektion der Komposition gleichsam magisch herunter gekühlt.

Umgekehrt kann die Bildmacht auch in die andere Richtung wirken: Der Blick des Betrachters dringt in geheimnisvolle Räume voller bezugsreicher Personen-Konstellationen. Spiegel und ihre Reflexionen steigern die malerische Verwischung zusätzlich und lassen die Betrachtung zu einem ironischen Wechselspiel von Wirklichkeit und Illusion werden.

1957 geboren, gehört die Meisterschülerin Gerhard Richters zu den bedeutendsten deutschen Malerinnen der Gegenwart. Die aktuelle Retrospektive im Museum Frieder Burda wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin konzipiert.

Ihr/e Referent/in und Tagungsleitung

Mittwoch, 19. Februar 2020
 

6.40 Uhr    
Treffpunkt im Hauptbahnhof Köln, Gleis 6
6.55 Uhr    
Bahnfahrt mit dem ICE 101 nach Baden-Baden
 9.16 Uhr   
Ankunft in Baden-Baden und Fahrt mit öffentlichen Verkahrsmitteln zum Frieder Burda Museum.

10.00 Uhr    
Fasziniert von Farbe und Ausdruck: Frieder Burda und seine Sammlung
 Um die Sammlung des Unternehmers Frieder Burda der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, entstand in dessen Heimatstadt Baden-Baden das nach ihm benannte Museum. Die Pläne stammen von dem renommierten New Yorker Architekten Richard Meier.

Mittags haben Sie Gelegenheit zu einer Pause, z. B. im Café Kunsthalle.

12.45 Uhr    
Von magischer Anziehungskraft: Karin Kneffel
Bei der Führung durch die Sonderausstellung mit rund 140 Werken aus drei Jahrzehnten beleuchtet Dr. Till Busse den Weg der Malerin von ihren überdimensionalen Gemälden von Früchten, mit denen sie in den frühen 1990er-Jahren international bekannt wurde, hin zur Konstruktion von komplexen malerischen Interieurs, in denen Zeit- und Bildebenen, Kunst, Architektur und Film miteinander verschmelzen.
Anschließend haben Sie Gelegenheit zum individuellen Rundgang.

16.33 Uhr    
Abfahrt mit dem ICE 70 nach Köln Hbf. mit Umstieg in Mannheim Hauptbahnhof
19.05 Uhr    
vorauss. Ankunft in Köln Hauptbahnhof

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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