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Harmonie und Gesamtkunstwerk

Die Epoche des Barock: Geistesgeschichte, Kunst und Musik

Kaum eine Epoche der europäischen Kulturgeschichte ist mit so vielen Klischees versehen worden wie die Barockzeit. Prächtige Paläste, gepuderte Perücken, dekadente Feste und eine aufwändige Hofhaltung gehörten dazu. Aber ein genauerer Blick auf die Zeit zwischen 1580 und 1770 zeigt, dass es auch eine Epoche der Innovation in Wissenschaft und Technik war, in der Rationalität und eine zuvor ungekannte, die Welt durchdringende Ordnungsstruktur erkennbar wurden.
Die Kunst des Barock wendet sich an die Sinne; Geist und Vernunft werden über Affekt und Rhetorik angesprochen. Verschwenderische Fülle, Bewegung und Pathos der Kunstwerke zielen auf eine überhöhte Wirklichkeit, in der Natürliches und Übernatürliches miteinander verbunden werden. Die Architektur ist der festliche Raum für die gesteigerte Selbstdarstellung, die sich in Prozession, Predigt, Ballett, Oper, Theater und Fest äußert. Die Allegorie, ein sublimes geistvolles Spiel mit humanistisch-antiken und christlichen Vorstellungsformen, durchzieht die ganze barocke Kultur und Kunst.
In der Musik Monteverdis, Lullys, Vivaldis oder Bachs werden in der Barockzeit musikalische Grundlagen gelegt, die bis heute nachwirken. So festigen sich seit 1600 Dur und Moll als die entscheidenden harmonischen Kriterien, daneben entwickelt sich die „Tonalität“ zu einer festen Größe der Harmonik. Bis heute kommen Opern Monteverdis zur Aufführung, vor allem ihm gelingt es, die Oper als eine neue, unerhört farbige Gattung fest zu etablieren. Die Instrumentalmusik kann erstmals mit der Vokalmusik in ihrer Bedeutung gleichziehen.
Welche Ereignisse und Auseinandersetzungen haben die Barockzeit geprägt? Welche Neuerungen reichen bis in die Gegenwart hinein? Was verbirgt sich hinter dem schönen Schein? Zu einer Auseinandersetzung mit dieser Kunst- und Kulturepoche laden wir Sie herzlich nach Bensberg ein.

Samstag, 8. Februar 2025

14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung

„Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt“
Die Verbindung der Gegensätze im Barockzeitalter
Prof. Dr. Armin Wildfeuer,
Professor für Philosophie an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln

16.15 Uhr
Kaffee- und Teepause

16.30 Uhr
Barockarchitektur als Bühne
Architektur der Gegenreformation und des absolutistischen Hofes
PD Dr. Katharina Corsepius,
Institut für Kunstgeschichte und Archäologie der Universität Bonn, Abteilung für Kunstgeschichte

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Von Monteverdi bis Bach
Eine kleine Geschichte der „Barock“-Musik
Prof. Dr. Wolfram Steinbeck,
Musikwissenschaftliches Institut, Universität zu Köln

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages


Sonntag, 9. Februar 2025

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle

9.45 Uhr
Revolution mit Licht und Schatten
Bilder im Schein des Gesamtkunstwerks
PD Dr. Katharina Corsepius, Universität Bonn

11.15 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Grenzenlosigkeit der Skulptur
Bildhauerei im Barock
PD Dr. Katharina Corsepius, Universität Bonn

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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