Rankende florale Formen und strenge geometrische Elemente, kontrastreiche Farben, klare und zugleich verspielte Typografie – das Grafikdesign des Art Déco vereint das scheinbar Gegensätzliche. Kunstvolle Plakate, Illustrationen und Anzeigen spiegeln die großen Themen dieser Zeit: Die neue Werbung für Haute Couture oder Jazz, Tanz und technische Errungenschaften wie moderne Sportwagen und imposante Kreuzfahrtschiffe – nicht zuletzt auch für Kriegs- und Staatsanleihen – entführt in die Illusion einer besseren und schöneren Welt. Dies macht die Sonderausstellung von Art Déco-Druckgrafiken im Käthe Kollwitz Museum anschaulich.
Typische Momente des Art Deco haben auch die Kölner Architektur der 1920/30er Jahre, u.a. von Dominikus Böhm oder Bruno Paul beeinflusst und finden sich bis heute an über-raschenden Stellen. Darüber hinaus wirkt der
Stil bis in die 1950er Jahre etwa bei Fritz August Breuhaus de Groot nach. Seit der Wiederentdeckung des Art Deco in den 1970er Jahren hatte der Stil einen großen Einfluss auf die Architektur der Postmoderne.