Hilf mir, die Welt zu verstehen
Wie Kinder in unserer heutigen Zeit aufwachsen
Die Phase der Kindheit steht grundsätzlich vor großen Herausforderungen, weil die Umwelt der Kinder einem ständigen Wandel unterworfen ist und Erziehende nur sehr schwer erkennen, wie Kinder und Jugendliche „auf das Leben“ vorbereitet werden sollen. Neue Entwicklungen im Elternhaus, die rasende Veränderung der Medienlandschaft, das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kultur und Religion, die Umstrukturierung der Bildungsangebote in Kita, Grund- und Sekundarschule sowie die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für das Aufwachsen spielen beim Verständnis der Welt eine große Rolle. Dabei wird schnell deutlich, dass es die Kindheit nicht gibt, sondern Mädchen und Jungen in zum Teil sehr gegensätzlichen Lebenswelten aufwachsen.
Welche Informationen haben wir über die Lebenswelten unserer Kinder? Wie lassen sich unterschiedliche Erfahrungen der Kinder in die pädagogische Arbeit integrieren? Was bedeutet es für das Lernen in den pädagogischen Einrichtungen? Welche Auswirkungen hat dies auf die Arbeit in und mit der Montessori-Pädagogik, der eine mehr als 100-jährige pädagogische Praxis zugrunde liegt? Wie lassen sich solche Herausforderungen in der Praxis bewältigen?
Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Pädagogischen Fachtagung 2024, zu der wir Sie herzlich nach Bensberg einladen.
Hinweis für Übernachtungsgäste: Bei der Veranstaltung stehen nur noch Doppelzimmer mit 2er-Belegung zur Verfügung.
Ihre Referenten/innen
Pädagogische Fachtagung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Montessori-Vereinigung
Freitag, 20. September 2024
Anreise
18.30 Uhr
Abendessen
19.45 Uhr
Begrüßung und Einführung
Joachim Cuypers, Deutsche Montessori-Vereinigung e.V.
Andreas Würbel, Thomas-Morus-Akademie Bensberg
Rosa Turm, Braune Treppe und Rote Stangen
Die Bedeutung der Hand für das Leben von Kindern heute
Vor welche Herausforderungen wird die Montessori-Pädagogik durch die Generation Alpha (Geburtenjahrgänge ab 2010) gestellt? Wie schafft sie es, die Fähigkeiten der Zukunft optimal zu fördern - wie es neue Lernkonzepte versprechen? Welche Bedeutung haben tätige Sinneseindrücke für Kinder heute noch? Was macht die Montessori-Pädagogik in der heutigen Welt besonders richtig?
Dr. phil. Silke Allmann, Dipl. Pädagogin, Grund- und Hauptschullehrerin, Akademische Direktorin am Institut für Pädagogik, Arbeitsbereich Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Koblenz, Theorie-Dozentin der Deutschen Montessori-Vereinigung, Schriftleiterin der Zeitschrift für Montessori-Pädagogik „MONTESSORI“
21.30 Uhr
Ökumenisches Abendgebet in der Edith-Stein-Kapelle
Texte: Maria Kley-Auerswald, Kürten und Gesine Einecke, Aschersleben
Musik: Andreas Würbel, Thomas-Morus-Akademie Bensberg
Samstag, 21. September 2024
ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste
8.45 Uhr
Gemeinsames Singen
Holger Kiesé, Musikpädagoge, Kirchenmusiker und Liedermacher, Referent für musisch-kreative Gemeindepraxis in der LK Hannovers
9.15 Uhr
Einführung in den Tag
9.30 Uhr
Hilf mir, die Welt zu verstehen! Wie Kinder in unserer heutigen Zeit aufwachsen
Bemerkungen aus Sicht der Bildungsforschung
Kindheit findet immer in spezifischen historischen Konstellationen und gesellschaftlichen Kontexten statt. Für die Gegenwart dürfte die Diagnose allgegenwärtiger Erosionserscheinungen und Krisensymptome kaum übertrieben sein. Elementare Verunsicherungen kennzeichnen auch die Familien und die Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. Die Verwurzelung der Kinder in der wirklichen Welt wird durch den vermeintlichen Imperativ der Digitalisierung in allen Lebensbereichen erschwert. Polarisiert ist auch die Bildungsdiskussion, wo einerseits unverdrossen die „digitale Bildungsrevolution“ propagiert wird - andererseits allerorten neue Naturschulen und Waldkindergärten und „Draußen-Klassen“ mit neuen pädagogischen Konzepten Erfahrungsmöglichkeiten und Lerngelegenheiten entwickeln.
Dr. Heiner Barz, Univ.-Prof. i. R. für Bildungsforschung und Bildungsmanagement, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr
Hilf mir, die Welt zu verstehen
Wie Kinder in unserer heutigen Zeit aufwachsen
Gesprächspartnerinnen und -partner
- Dr. Silke Allmann, Universität Koblenz
- Prof. Dr. Heiner Barz, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Laura Günther, Elternvertreterin, Köln
- Julia Lütz, Dozentin für Mathematik, Münsterschule Montessori-Grundschule, Bonn
- Britta Schwesig, Elternvertreterin, Köln
- Simon Streiffels, Erzbischöfliches Berufskolleg St. Ursula Düsseldorf
12.30 Uhr
Mittagessen
13.45 Uhr
Mitgliederversammlung der Deutschen Montessori-Vereinigung
15.30 Uhr
Arbeitsgemeinschaften
Kaffee- und Teepause
18.30 Uhr
Abendessen
19.45 Uhr
Abschied und Dank
Joachim Cuypers, Andreas Würbel
20.15 Uhr
Faust – Geschichte einer Höllenfahrt
Figurenspiel von und mit Gerd J. Pohl
Gestützt von zuverlässigen schriftlichen Quellen dürfen wir annehmen, dass etwa von 1480 bis 1540 ein Johann Georg Faust gelebt hat, ein studierter Mediziner und Theologe, der sich jedoch auch durch seine Kenntnisse der Astrologie und Alchemie bekannt gemacht hat. Es ist nicht verwunderlich, dass eine Gestalt wie Faust schon zu Lebzeiten von Geheimnissen und Gerüchten umwoben war. Die erste Puppenspielaufführung einer Faust-Inszenierung ist im Jahre 1746 in Hamburg urkundlich belegt. Seither sind wohl so viele Puppenspiele vom Dr. Faust entstanden, wie es Puppenspieler gibt.
Sonntag, 22. September 2024
ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste
8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle
9.30 Uhr
Arbeitsgemeinschaften
Kaffee- und Teepause
12.30 Uhr
Abschlussimpulse und Musik
- Joachim Cuypers, Deutsche Montessori-Vereinigung e.V.
- Holger Kiesé, Musikpädagoge, Kirchenmusiker und Liedermacher, Referent für musisch-kreative Gemeindepraxis in der LK Hannovers
- Andreas Würbel, Thomas-Morus-Akademie Bensberg
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Tagung
Vermerken Sie bitte bei der Anmeldung, an welchen Arbeitsgemeinschaften Sie am Samstag, 21., und Sonntag, 22. September 2024, teilnehmen möchten. Einige Arbeitsgemeinschaften werden Samstag und Sonntag angeboten, einige finden jedoch nur samstags bzw. nur am Sonntag statt. Weitere Informationen erhalten Sie mit der Bestätigung.
Arbeitsgemeinschaften:
1. „Sinfonie der Stille im Herbst“ (Sa.+So.)
Ein Montessori-inspirierter Workshop mit Klangschalen und kreativen Naturaktivitäten
Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft wird präsentiert, wie man Ideen zum Herbst durch verschiedene Klangaktivitäten in Kinderhaus und Grundschule umsetzen kann. Auch Maria Montessori legte Wert auf Ruhe und Stille. Dazu lernen die Teilnehmenden Übungen kennen, die schnell und einfach im Alltag umgesetzt werden können. Hierzu zählen Klanggeschichten, herbstliche Bodenbilder und zum Beispiel Partnerklangmassagen.
Zielgruppe: Kinderhaus, Grundschule
Leitung: Jeannette Britz, Erzieherin, päd. Fachkraft in einer Förderschule für geistig und motorisch beeinträchtigte Kinder, integrative Klangpädagogin, Klangmassagenexpertin, Münstermaifeld
2. „Was Kinder alles können...!“ (Sa.+So.)
Lieder – und was man daraus machen kann
Das Potenzial, das in guten Kinderliedern steckt, ist nicht zu unterschätzen. Man kann sie nicht nur singen – sondern vielfältig und kreativ miteinander gestalten. Die Kinder können dabei zeigen, was in ihnen steckt; sie können ihre Fähigkeiten ausleben. Lieder mit guten Texten und schönen Melodien können uns ein Leben lang begleiten, und zugleich können Kinder an ihnen wachsen. Neben dem Singen bekannter und neuer Lieder probieren wir beispielhaft aus: Körperpercussion (klatschen, stampfen u.v.a.); malerisches Gestalten und basteln, bewegen und tanzen, bis hin zu szenischem Spiel. Die Botschaft guter, sinnstiftender Kindersongs – sei es weltlich oder religiös – wird körperlich und mit allen Sinnen erfahrbar. Die Kinder lernen dadurch Aspekte der Welt um sie herum zu verstehen.
Zielgruppe: Kinderhaus, Grundschule
Leitung: Holger Kiesé, Musikpädagoge, Kirchenmusiker, Liedermacher, Langenhagen-Engelbostel
3. Die Kraft, die an das Morgen glaubt (Sa.+So.)
Resiliente Kräfte stärken
Unsere Welt scheint auf den Kopf gestellt, wir leben in unsicheren Zeiten. Wie kann es uns gelingen, resiliente Kräfte in uns selbst zu aktivieren und welche Impulse können wir Kindern anbieten, um Zuversicht ins Leben zu gewinnen? Wertschätzend miteinander leben als vertrauensbildendes Element ist vor allem in der Kosmischen Erziehung erfahrbar.
Zielgruppe: Kinderhaus, Grundschule
Leitung: Maria Kley-Auerswald, Kindheitspädagogin, Dozentin für Montessori-,
Früh-, Religions- und allgemeine Pädagogik, Autorin, Kürten
4. Partizipation der Elternschaft (Sa.+So.)
Bildungs- und Erziehungspartnerschaft
Eine gute und erfolgreiche Erziehungspartnerschaft setzt voraus, dass Einrichtung und Elternhaus über ihre jeweiligen Erziehungsvorstellungen im Austausch sind. Beide „Erziehungssysteme“ sind für die kindliche Entwicklung wichtig und verstehen sich als zwei Lern- und Bildungsorte, die sich gegenseitig ergänzen und unterstützen. In der Arbeitsgemeinschaft stelle ich Ihnen einen Elternabend vor, wie die Erziehung von Kindern gestaltet werden kann, wenn Einrichtung und Elternhaus wertschätzend zusammenarbeiten. Der Austausch über die jeweiligen Erziehungsvorstellungen, Werte, Möglichkeiten, Grenzen und Herausforderungen stehen dabei im Mittelpunkt. Ziel des Elternabends ist, die Eltern zurück in die Einrichtung zu holen.
Zielgruppe: Kinderhaus, Grundschule
Leitung: Sabine Pohl, Leiterin des ev. Käthe Luther Montessori Kindergartens, Konstanz
5. „Komm, mach nicht so ein Theater!“ (Sa.+So.)
Adultismus im Kinderhaus und in der Grundschule reflektieren
In alltäglichen Situationen können verletzende, grenzüberschreitende und sogar gewalttätige Handlungen von pädagogischen Fachkräften gegenüber Kindern vorkommen. Oft geschieht dies ganz unbewusst und wird von den Erwachsenen nicht als grenzüberschreitend wahrgenommen. Problematisch wird es, wenn ein solches Verhalten als pädagogisch notwendig oder angemessen betrachtet wird. Selbst wenn Pädagoginnen und Pädagogen die Grenzen von Kindern unbeabsichtigt überschreiten, kann dies das Selbstwertgefühl der Kinder beeinträchtigen. Um (un-)absichtliche Grenzüberschreitungen zu verhindern, ist es unter anderem wichtig, sich über Adultismus und seine Auswirkungen bewusst zu werden und gemeinsam mögliche Handlungsalternativen zu entwickeln.
Zielgruppe: Kinderhaus, Grundschule, OGS
Leitung: Simon Streiffels, StR i.K., St. Ursula-Berufskolleg, Düsseldorf
6. Erziehung zum Frieden heute – eine Herausforderung für jede Pädagogin/jeden Pädagogen (Sa.+So.)
Welchen Weg zeigte Maria Montessori zu diesem Thema in ihren Schriften auf?
Maria Montessori fordert eine Friedensforschung, die weitab von den bisherigen Forschungswegen ansetzen muss. Ihr primärer Forschungszugang zum Frieden war das Kind in seiner unmittelbaren Umwelt. Diesem Ansatz wird versucht in der Arbeitsgemeinschaft nachzugehen, um gemeinsam konkrete Handlungsansätze für heute herauszuarbeiten.
Zielgruppe: Kinderhaus, Grundschule
Leitung: Mag. Gunthilde Traby, Montessori Österreich Bundesverband
7. Für einen friedlichen Umgang (Sa.+So.)
Konfliktfähigkeit erlangen und Lösungen gestalten
Kinder benötigen Unterstützung, um friedlich miteinander umzugehen. Präventive, unterstützende und begleitende Maßnahmen werden vorgestellt und im Rollenspiel erprobt. Aus der Vielfalt der Möglichkeiten entsteht für die jeweilige Lerngruppe ein individuelles Konzept für einen friedlichen und respektvollen Umgang, das zeitnah erfolgreich umgesetzt werden kann.
Zielgruppe: Kinderhaus, Grundschule, Sekundarstufe
Leitung: Silvia Gerke, Förderschullehrerin, Fachseminarleiterin im Studienseminar, Dozentin im Bereich Sprache, Langenhagen und Burkhard Will, Förderschulrektor, Dozent im Bereich Mathematik, Burgdorf
8. Schulentwicklung an Montessori-Schulen (Sa.+So.)
Leistungsbewertung und „Hausaufgaben“
Schulentwicklungsthemen stellen an Montessori-Schulen andere Herausforderungen als an Regelschulen, denn wir denken jahrgangsübergreifend und gestalten mehr Freiarbeit als Fachunterrichtsstunden. Trotzdem müssen wir uns an die Richtlinien und Lehrpläne halten. Diese Arbeitsgemeinschaft setzt dieses Mal neben einem gewinnbringenden und konstruktiven Austausch den Schwerpunkt auf die Themen „Leistungsbewertung/-dokumentation“ und „Hausaufgaben/Lernzeiten“. Aufgrund der komplexen Themen findet dieser Workshop an beiden Tagen für eine Gruppe statt.
Zielgruppe: Schulleiterinnen und Schulleiter von Grundschulen
Leitung: Nanette Lachner, Rektorin, Don-Bosco-Montessori-Grundschule, Düsseldorf
9. Wer Wind sät... (Sa.+So.)
Das Weltwindsystem und die aktuellen Auswirkungen
Wie wirkt das Weltwindsystem auf unserer Erde und welche Rolle spielt der Klimawandel? Mit kleinen, einfachen Experimenten, die ohne großes Vorwissen einfach umgesetzt werden können, Charts und kleinen Geschichten wollen wir dieses Thema nachvollziehen und für Kinder verständlich machen. Jeder hat so mit einfachen Mitteln die Möglichkeit, dieses gut und ohne viele Vorkenntnisse in seiner Gruppe umzusetzen.
Zielgruppe: Grundschule
Leitung: Michaela Linnhoff, Montessorischule Salzkotten und Christine Woltjen, Hunteschule Wildeshausen
10. Verstehen im Schreiben (Sa.+So.)
Kreatives Schreiben mit Schülerinnen und Schülern
Durch freies und kreatives Schreiben finden Menschen allen Alters Zugang zu ihrem Inneren und eine Sprache für ihre Wahrnehmung der Welt. Auch Kinder reflektieren im Schreiben auf oft erstaunliche Art ihren Alltag, ihre Gefühle und ihre Umwelt. Ihnen auch im Schulalltag die Möglichkeit solcher Momente zu bieten, fördert die Selbst- und Fremdwahrnehmung. In dieser AG werden wir uns damit beschäftigen, wie eine Schreibwerkstatt oder Literatur-AG an einer Schule aussehen kann. Wir werden in Theorie und Praxis Übungen für unterschiedliche Altersgruppen kennenlernen und darüber sprechen, was einen gelungenen Workshop ausmacht.
Zielgruppe: Grundschule, Sekundarstufe
Leitung: Alexander Burkhard, Schriftsteller, Slam Poet, Leiter von Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulworkshops, Düsseldorf
11. Reime, Sprüche und Gedichte (Sa.+So.)
Poetische Sprachgestaltung als Gedächtnisübung und vor allem zur Sprechfreude
Schon früh haben Kinder große Freude an Sprachspielen. In Reimform kann man sich manches besser merken. Wortwitz und Humor erhöhen den Spaßfaktor. Jede Woche ein Gedicht – das schult das Gedächtnis. Mit der Wiederholung in der altersgemischten Gruppe bildet sich ein großes Repertoire. Der Vortrag vor der Klasse fördert Selbstsicherheit und Ausdrucksfähigkeit. In der Arbeitsgemeinschaft werden unterschiedliche Formen poetischer Sprachgestaltung vorgestellt und mit den Teilnehmenden selbst kleine Gedichte verfasst.
Zielgruppe: Grundschule, Interessierte
Leitung: Marie-Liesel von Korff, Schulleiterin a.D., Aachen
12. Hilf mir, die Welt zu verstehen (Sa.+So.)
Wie Kinder im Autismus-Spektrum gut wachsen können
Was ist Autismus? Eine lebenslange Einschränkung oder eine ganz normale kognitive Besonderheit? Die Fähig- und Fertigkeiten eines Kindes im Autismus-Spektrum sind nicht ohne weiteres erkennbar. Damit sich autistische Schülerinnen und Schüler Lerninhalten gegenüber öffnen, eigene Stärken zeigen und Neues entdecken können, benötigen sie eine vertrauensvolle und strukturierte Lernumgebung und geeignetes Lernmaterial. Dabei spielen die Montessori-Pädagogik und das Montessori-Material eine große Rolle. Warum und in welcher Form soll an Beispielen aus dem eigenen Unterricht an der Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ erläutert werden.
Zielgruppe: Grundschule, Förderschule, Sekundarstufe
Leitung: Sandy Bosse und Julia Geistlinger, Förderschullehrerinnen an den FöS mit Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ Quedlinburg und Magdeburg
13. Kosmos und Klima (Sa.+So.)
Mit Kindern über die Veränderungen des Klimas sprechen
Kinder erfahren – oft unbewusst – über Medien von Waldbränden oder Überflutungen, d.h. vom Klimawandel und seinen Auswirkungen auf Natur und Mensch. In der neu entwickelten kosmischen Erzählung über „Die Veränderung des Klimas“ wird ein hochaktuelles Thema von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) aufgegriffen. Im Workshop lernen die Teilnehmenden diese neue Erzählung und ihre Materialien im Blick auf Leitideen des kosmischen und nachhaltigen Lernens kennen.
Zielgruppe: alle Interessierten
Leitung: Dr. Judith Neff, Erziehungswissenschaftlerin und Lehrerin, Dozentin der DMV, Montessori-Studio, Pädagogische Hochschule Weingarten
14. Zwischen Zeitenwende und Realitätsschock (Sa.+So.)
Montessori-Pädagogik in einer sich wandelnden Welt
Im Januar 2024 hat die Publikation von Sabine Seichter einen kritischen Diskurs um ein paar Schattenthemen rund um die Montessori-Pädagogik neu entfacht. Die Anschuldigungen sind nicht neu, bekommen aber vor dem Hintergrund unserer sich radikalisierenden und von Spaltungstendenzen bedrohten Gesellschaft eine neue Dringlichkeit. Wie schützen wir unsere Kinder vor antidemokratischen Kräften in der Gesellschaft? Und wie schützen wir unsere pädagogischen Einrichtungen vor Unterwanderungsversuchen? Die Montessori-Pädagogik ist mitnichten entkoppelt von den akuten gesellschaftlichen Herausforderungen. Wie bereiten wir sie darauf vor? Ist eine über hundertjährige Pädagogik noch immer adaptierbar auf die Fragen unserer Zeit?
Zielgruppe: alle Interessierten
Leitung: Prof. Dr. Tanja Pütz, Professorin für Erziehung und Bildung im Kindesalter, Fachhochschule Kiel
15. Die Montessori-Pädagoginnen und -Pädagogen zwischen Ideal und Wirklichkeit (Sa.+So.)
Ein geschützter Raum zur Reflexion unserer Rolle und persönlicher Voraussetzungen
Äußerungen Maria Montessoris über Rolle und Funktion der Montessori-Pädagogin/des Montessori-Pädagogen können nicht selten einschüchtern und ratlos machen. Kann man diesen Anforderungen überhaupt gerecht werden? Ist die von Montessori geforderte Haltung in der pädagogischen Praxis tatsächlich umsetzbar - oder doch nur ein Ideal? Hier stellen sich zahlreiche, auch sehr persönliche Fragen, die nicht selten „ans Eingemachte“ gehen. Der Workshop soll einen geschützten Raum zur Reflexion bieten.
Zielgruppe: alle Interessierten
Leitung: Alexander Wertgen, Dipl.-Päd. M.A. (Phil.), Lehrer für Sonderpädagogik, Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen, Heilpraktiker (Psychotherapie), Dozent für Theorie der Montessori-Pädagogik, Duisburg
16. Mehr Partizipation! (nur Sa.)
Beteiligung und Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen
Partizipation stärkt Autonomie und Selbstwirksamkeit. Das Mitentscheiden und Mithandeln in allen die Kinder betreffenden Anliegen im Kita-Alltag ermöglicht den Kindern Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und Selbstsicherheit. Dies bedarf eines sicheren abgestimmten pädagogischen Rahmens und trägt auch zur Teamentwicklung bei. Was eigentlich meint Partizipation von Kindern, und was nicht? Um welche Situationen im Kita-Alltag geht es dabei? Welche Aspekte einer Montessori-Pädagogik werden angesprochen? Was ist eine Kita-Verfassung und wie kommen wir als Kindertageseinrichtung dahin?
Zielgruppe: Kinderhaus, Grundschule
Leitung: Adrian Einecke, Geschäftsführer, Gesellschaft für elementare Bildung mbH, Magdeburg
17. Grundaufgaben – Lernen in Zusammenhängen (nur Sa.)
Am Beispiel der Multiplikation die Übungen mit Zahlen entdecken
Grundaufgaben sind eine Wissensnotwendigkeit und anspruchsvolle Arbeit. Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft wird präsentiert, experimentiert und sich ausgetauscht. Von einfachen bis zu komplexen Übungen werden mit den Montessori-Materialien die Zusammenhänge in der Multiplikation erarbeitet. Erfahrungen und Ideen aus der eigenen Praxis sind willkommen und ein Austausch über die verschiedenen Herangehensweisen ist erwünscht.
Zielgruppe: Grundschule
Leitung: Julia Lütz, Dozentin für Mathematik, Münsterschule Montessori-Grundschule, Bonn
18. Dezimalzahlen (nur So.)
Darstellung und Rechenoperationen – mit Montessorimaterial kinderleicht
„Eine Dezimalzahl ist eine Kommazahl, z.B. 0,5.“ So kann man es den Kindern erklären. Für ein mathematisches Verständnis reicht diese Aussage aber noch nicht. Denn, was ist eine Kommazahl? Wir sollten den Kindern zum mathematischen Verständnis folglich etwas anbieten. Über die Arbeit mit dem goldenen Perlenmaterial wissen die Kinder: Für einen Tausender bekomme ich 10 Hunderter, für einen Hunderter 10 Zehner, für einen Zehner 10 Einer. So stellt sich unser Dezimalsystem dar. Und dann? Was bekomme ich denn für eine Einerperle? In der Arbeitsgemeinschaft werden praktische Übungen gezeigt, wie Kinder mit Hilfe des Montessorimaterials Dezimalzahlen darstellen, diese umwandeln und mit ihnen rechnen können.
Zielgruppe: Grundschule, Sekundarstufe
Leitung: Joachim Cuypers, Deutsche Montessori-Vereinigung e.V., Kerken
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.