Etwas Neues

„Früher war alles besser“, hören wir oft – in der Kirche, aber auch in vielen Ländern rund um den Globus. Was an Aufgaben vor uns liegt, scheint viele Menschen zu ermüden. Alles ist schwierig, viel zu komplex. Wird sich das nicht irgendwie und irgendwann schon regeln lassen? Muss das heute schon sein?

Zum Beginn des neuen Jahres neigen wir dazu, zurück und nach vorne zu schauen. Gewiss, es ist wichtig auf das Vergangene zu blicken, damit wir aus Erfahrungen lernen und Fehler nicht wiederholen. Es kann auch hilfreich sein, aus schönen Erinnerungen neue Kraft zu ziehen. Völlig falsch ist es aber, die Gegenwart als Kontrastbild schwarz zu malen und sich von schlechten Stimmungen leiten zu lassen. Drastischer drückt es der Prophet Jesaja aus, der über den Zug der Israeliten durch die Wüste nachsinnt und schreibt: „Denkt nicht mehr an das, was früher war. Auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr! Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Wüste und Flüsse durchs Ödland“ (Jes 43,18f.). Wenn wir auf schwierigem Gelände sind, schauen wir nach vorne. Es ist wichtig, dass wir trittsichere Pfade, das zarte Grün und die erfrischenden Quellen am Wegesrand nicht übersehen.

Ich bin froh, dass viele Menschen in Kirche und Gesellschaft auf diese Weise bei uns im Rheinisch-Bergischen Kreis unterwegs sind. Als pilgernde Christinnen und Christen wissen wir:  Zum Vorwärtsgehen gehören Reflexion und Achtsamkeit. Hören wir auf die Stimme des Herrn, der unsere Nähe sucht und der uns leiten will in die wahre Lebendigkeit! Jesus Christus ist Der- immer-wieder-Neue, der – so die Botschaft des Weihnachtsfestes – uns im Hier und Jetzt aufsuchen will. Gehen wir mit ihm, Schritt für Schritt, auch wenn unsere Strecke manchmal schwierig scheint. Ein Weg mit ihm ist Wahrheit und Leben, schenkt Freude und Hoffnung.

Uns allen ein schönes und gesegnetes neues Jahr!

Ihr Norbert Hörter