Interview mit Prof. Dr. Andreas Schulz
Noch nie nach dem Zweiten Weltkrieg stand das westliche Lebensmodell so stark unter Druck wie heute. Russland, das sich mehr und mehr zu einem totalitär geführten Staat wandelt, China, das längst den Weg zu einem omnipräsenten Überwachungsstaat eingeschlagen hat, stellen sich den westlichen Demokratien in einem offensiven Wettstreit der Systeme entgegen.
Wir sind Zeitzeugen dieses Wettlaufs – doch zugleich beteiligte Akteure. Es ist an uns, an der Freiheit des Gedankens, der Meinung und des Austauschs festzuhalten; es ist an uns, das Recht auf Kritik auch an Machthabenden zu verteidigen und in einem gesellschaftlichen Diskurs gemeinsam und mehrheitlich den Weg unseres Staates und auch der Europäischen Staatengemeinschaft auszugestalten.
Unser Gesellschaftsmodell ist die Demokratie, deren Souverän sind die gewählten Vertreter im Parlament.
Diese immens wichtige Funktion gewählter Abgeordneter gab es in Deutschland erstmals 1848. Doch von dort war es ein weiter Weg hin zu einer stabilen repräsentativen Demokratie.
Akademiereferentin Felicitas Esser sprach mit Prof. Andreas Schulz, Historiker und Generalsekretär der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e.V. in Berlin, über die Bedeutung parlamentarischer Prozesse heute – und über sein Seminar am 3./4. Dezember 2022, das sich den privaten Briefen früher Abgeordneter widmet und eine Introspektion in das bürgerliche und politische Leben am Ende des 20. Jahrhunderts möglich macht.
Das Seminar richtet sich ausdrücklich an alle Interessierten und verspricht spannende Einblicke.
Herzliche Einladung zu diesem Seminar nach Bensberg!
3. bis 4. Dezember 2022 (Sa.-So.)
Briefe aus dem Hohen Haus
Neuentdeckte Privatkorrespondenz von Abgeordneten seit dem Kaiserreich
Seminar
22. Oktober 2022 || das Interview führte Felicitas Esser, Akademiereferentin