Die Anonyme Spurensicherung
Über Sexualisierte Gewalt zu sprechen ist nicht leicht, insbesondere wenn man davon betroffen ist. Scham, Wut, Angst und eine große Unsicherheit sind nur einige Gefühle, die damit einer solch tief traumatischen Erfahrung einhergehen können und in der Beschreibung nur an der Oberfläche ihrer tatsächlichen Ausmaße kratzen.
Aus unterschiedlichen Gründen ist der Gang zur Polizei um die Sexualisierte Gewalt anzuzeigen schwierig bis unmöglich und erfordert eine Courage, die Betroffene in ihrer sowieso schon schrecklichen Situation zusätzlich aufbringen müssen. Besonders die Tatsache, dass die Entscheidung aufgrund der zeitnahen Spurensicherung unmittelbar getroffen werden muss, überfordert die betroffenen Frauen in einer Situation, in der sie oftmals unter Schock stehen.
Ohne Strafanzeige werden Tatspuren im Regelfall allerdings nicht gesichert und stehen damit bei einem zukünftigen Strafverfahren nicht als Beweismittel zur Verfügung. Allein die mündliche Aussage der Opferzeugin ist mangels weiterer Beweismittel für eine Anklageerhebung oft nicht ausreichend. Viele Strafverfahren werden daher aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Doch damit überhaupt die Möglichkeit besteht den Täter zur Rechenschaft zu ziehen, braucht es gerichtsverwertbare Beweise.
Dafür gibt es Die Anonyme Spurensicherung. Das ist eine medizinische Untersuchung, die nach einer Sexualstraftat auf Wunsch der Betroffenen vertraulich und kostenfrei durchgeführt werden kann. Bei dieser Untersuchung werden die Spuren der Tat dokumentiert und gesichert.
Jedes Bundesland führt eine Liste mit Krankenhäusern, die solch eine Abteilung haben. Mehr Informationen unter. https://www.hilfe-fuer-frauen-ev.de/ass/ (Nordrhein-Westfahlen)
Gemeinsam mit vielen andren Initiativen setzt sich Soroptimist Deutschland im Rahmen der Orange Days gegen Gewalt an Frauen, insbesondere sexualisierte Gewalt ein. Weitere Informationen unter https://clubvirtual.soroptimist.de/home
30. November 2023 || ein Beitrag von Akademiereferentin Judith Uebing