Von Reichsgrafen, Kurfürsten und Erbprinzessinnen
Jahrhunderte deutschen Adels zwischen Rhein und Ruhr
Der Blick auf die Rhein-Ruhr-Region ist heute überwiegend industriell geprägt. Aber die Region hat eine reiche vorindustrielle Vergangenheit, sie war gar einst eine der burgenreichsten Regionen Europas. Sie zeichnete sich durch eine Vielzahl kleinteiliger Herrschaften aus, zu denen neben Herzogtümern und Grafschaften auch geistliche Territorien und Städte gehörten. Aus vielen Wehrbauten entwickelten sich später prächtige Schlösser und Herrenhäuser. Heute kommt man auf eine Gesamtzahl von über 400 Adelssitzen. Viele von ihnen sind noch erhalten und in Privatbesitz.
Im Frühmittelalter beförderten Adelige in der Region auch als Gründer von Klöstern und Stiften die Ausbildung des mittelalterlichen Feudalsystems. Durch den Bau von Burgen, durch Kriege und Bündnisse wurden die Herrschaftsbereiche ausgebaut. In der Frühen Neuzeit erhielten die repräsentativen Ansprüche neue Ausdrucksformen: Barocke Gartenanlagen und später englische Landschaftsgärten bildeten mit den Schlossbauten ein Gesamtkunstwerk und sind zum Teil noch heute zu bewundern. Mit der Französischen Revolution schwanden jedoch einige Vorrechte des Adels.
Was zeichnete die Geschichte der Adeligen in dieser Region aus? Wie war ihre Rolle in der Region und im Weltgeschehen? Wie konnte der Adel trotz Aufhebung seiner Privilegien und des damit verbundenen politischen Bedeutungsverlusts weiterhin bestehen? Welche Herausforderungen müssen heute bewältigt werden, um das Erbe zu bewahren und in die Zukunft zu führen?
Herzliche Einladung, sich mit uns auf die Spuren des Adels an Rhein und Ruhr vom Mittelalter bis in die Gegenwart zu begeben!
Samstag, 19. August 2023
14.00 Uhr
Eine Klasse für sich
Die Geschichte des Adels an Rhein und Ruhr – ein Überblick zur Ausstellung „Eine Klasse für sich“ des Ruhr Museums auf dem Welterbe Zollverein im Jahr 2022
Dr. Reinhild Stephan-Maaser, Ruhr Museum, Essen
15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause
15.45 Uhr
Fürstlich Jülich‘sche Heiratspolitik
Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg und sein Netzwerk
Dr. Magdalena Drexl, Ruhr Museum, Essen
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Prachtvolle Adelssitze an Rhein und Ruhr
Schlösser und Gärten als Kunstwerke, Statusobjekte und Refugien
Dr. Rita Hombach, Kunsthistorikerin, Köln
21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages
Sonntag, 20. August 2023
ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste
8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle
9.30 Uhr
Oben bleiben?
Der rheinische Adel in Zeiten der Französischen Revolution und der Industrialisierung
Prof. Dr. Gudrun Gersmann, Universität zu Köln
11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr
„Der Besitz wird uns nur geliehen…“
Vor welchen Herausforderungen steht der Adel heute?
Friedrich-Karl von Bismarck-Osten, Bergisch Gladbach
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.