Königlich Bürgerlich
Gärten im Süden Deutschlands
Auf nach Süden zu italienischen und französischen, englischen und maurischen, chinesischen und japanischen, königlichen und bürgerlichen Gärten! Denn zur reichen Kunstlandschaft des deutschen Südens gehören – neben Kirchen, Schlössern, Städten, Museen – auch Parkanlagen und Gärten. Oft waren sie Teil der fürstlichen Repräsentation. Daneben aber hat auch das Bürgertum seine Gartenwelt gestaltet und gehört zu den Nutznießern und Bewahrern der einstmals monarchischen Gärten und Parks. Kommen Sie mit uns auf eine Reise zum Frankfurter Palmengarten, zu den fürstlichen Schloss- und Stadtparks sowie den Botanischen Gärten der süddeutschen Residenzstädte München, Stuttgart und Karlsruhe.
Ihr/e Reiseleiter/in
Montag, 4. Juli 2022
Busreise von Köln (7.00 Uhr) und Bensberg (7.45 Uhr) nach Frankfurt.
Bürgerlicher Vergnügungsort – Palmenhaus Frankfurt
Eine bürgerliche Initiative begründete 1871 den Palmengarten als Veranstaltungsort, er ging 1931 in die Obhut der Stadt über. Heute bildet er mit dem Botanischen Garten und dem Grüneburgpark die größte innenstadtnahe Grünanlage. Das erhaltene Gesellschaftshaus mit einem Anbau von Martin Elsaesser aus dem 1920er Jahren verweist auf die Rolle des Palmengartens als gesellschaftlichem Zentrum der Mainmetropole. Historische und moderne Gewächshäuser, u. a. ein Tropicarium und ein Subantarktishaus, verweisen auf die auch wissenschaftliche Rolle der Anlage.
Am Abend wird das Tagesziel München erreicht.
Dienstag, 5. Juli 2022
Schlosspracht und Pflanzenschönheit - Nymphenburger Schlosspark und Botanischer Garten in München
Beim Nymphenburger Schlosspark der Wittelsbacherdynastie sind in äußerst kunstvoller Weise Züge des formalen französischen Gartens mit dem englisch beeinflussten Landschaftsgarten verbunden. Die im 17. Jahrhundert begonnene Anlage orientierte sich an französischen Parks unter anderem dem von Versailles. Seit Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte dann die Anpassung an den aktuellen Stil der englischen Landschaftsgärten. Integriert in den Park ist eine reiche Fülle von Pavillonbauten. Zu ihnen gehört auch die Amalienburg, in deren Spiegelsaal sich Natur und naturinspirierte Rokokoausstattung verbinden.
Neben dem Nymphenburger Schlosspark wurde 1914 der neue Botanische Garten angelegt. Der Lage Münchens entsprechend zeigt hier das Alpinum nach geographischer Lage geordnet mehr als 1 500 Gebirgspflanzen aus aller Welt. Einen Höhepunkt stellen die monumentalen historischen Gewächshäuser dar. Wie eine moderne, vom Reformgarten der Zeit beeinflusste Interpretation eines Schlossgartens mutet der ihnen zugeordnete Parkbereich an.
Mittwoch, 6. Juli 2022
Zwischen England und Exotik – Englischer Garten in München
Von Anfang an für das bürgerliche Publikum frei zugänglich wurde der Englische Garten durch Friedrich Ludwig von Sckell als Landschaftspark angelegt. Wie auch bei den englischen Vorbildern verbinden sich hier eine großzügige, ideale Landschaftsbilder erzeugende Gestaltung mit eingestreuten Parkbauten, die durch antiken und exotischen Charakter geprägt sind. Zu den berühmtesten gehört der Chinesische Turm, der eines der Wahrzeichen Münchens geworden ist und Gelegenheit für eine individuelle Mittagspause bietet, bevor mit Stuttgart das nächste Tagesziel anvisiert wird.
Grünes Herz der Stadt – Schlossplatz in Stuttgart
In Stuttgart ist der zentrale Platz der Innenstadt ein Park. Der Platz ist dem gepflasterten Ehrenhof des Neuen Schlosses vorgelagert. Seine heutige Gestaltung orientiert sich an der historischen Gestaltung, die mit ihren strengen Formen auf den französischen Barockgarten verweist. Ein integrierter Musikpavillon spiegelt die Rolle der Parkanlagen als Gesellschaftsorte im 19. Jahrhundert wider.
Donnerstag, 7. Juli 2022
Garten-Exoten: Wilhelma und Japanischer Garten in Stuttgart
Die Stuttgarter Wilhelma ist alles auf einmal: Schlossgarten sowie Botanischer und Zoologischer Garten! Der eher für seine Nüchternheit bekannte Namensgeber König Wilhelm I. von Württemberg ließ sich hier seit den 1840er Jahren eine Badehausanlage errichten, die sich zu einem orientalischen Traumpalast mit maurischem Garten in Schwaben entwickelte. Nach dem Ende der Monarchie wurde hier der Botanische Garten und nach dem Zweiten Weltkrieg auch ein Zoo eingerichtet. Dabei wurden die noch vorhandenen „maurischen“ Bauten ganz oder teilweise in die Gestaltung einbezogen.
Nach einem kleinen Spaziergang erreicht man von der Wilhelma aus den abgeschieden gelegenen Japangarten. Im Sinn der japanischen Gartenkunst sind hier Wasserbecken, Pavillon, Felsen, Bäume und Sträucher zu einer harmonischen Landschaft kombiniert.
Freitag, 8. Juli 2022
Dauerblüher – „Blühendes Barock“ im Ludwigsburger Schlosspark
Nachdem Wilhelm I. seinen Wohnsitz 1828 verlegte, versank die barocke Ludwigsburger Parkanlage mit späterer Landschaftsgartengestaltung in einem Dornröschenschlaf. Mit der Neugestaltung zur Landesgartenschau 1954 änderte sich das. Nun wurde hier eine permanente Gartenschau mit formal-barocken und landschaftlich anmutenden Gartenbereichen mit Stauden- und Rosengarten sowie sardischem und japanischem Garten eingerichtet.
Grün und Eisen - Botanischer Garten in Karlsruhe
Der heutige Botanische Garten der badischen Hauptstadt ist geprägt von den unter Großherzog Friedrich I. in den 1850er Jahren errichteten Pflanzenhäusern nach Entwürfen von Heinrich Hübsch. Zum Teil mit imposanten Eisenkonstruktion versehen, sind diese im Wesentlichen erhalten. Ihre Pflanzen begeistern durch Seltenheit, Wuchs, Farbenpracht oder ihr Alter. Seltene Gehölze aus dem 19. Jahrhundert zusammen mit Neupflanzungen vervollständigen im Freien das reizvolle Ensemble.
Anschließend Rückreise nach Bensberg (Ankunft ca. 20.00 Uhr) und Köln (Ankunft ca. 20.45 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.