Was passiert, wenn ein Museum geschlossen ist?
Dann geht das Museum eben aus sich heraus – so das Kunstmuseum Bonn!
Mit zahlreichen Veranstaltungen ist die Akademie immer wieder in Museen zu Gast. Ob gemeinsam durchgeführte Tagungen, Kunstgespräche oder auch Erkundungen in mehreren Museen auf den Spuren eines Themas … das alles findet zurzeit nicht statt. Museen planen und verschieben Ausstellungen und blicken bei Ihren Projekten in die Glaskugel, wann sie ihre Türen wieder öffnen können.
Das Kunstmuseum Bonn macht mit einem Projekt einen Schritt vor die Tür und hat mit dem Schweizer Künstlerduo Fischli & Weiss die aktuelle Lage der Museen thematisiert. Die Frage „Wie kommuniziert ein vorübergehend geschlossenes Museum mit dem Außen?“ war Grundlage für eine Reihe von Fragen zum Sein, zurzeit, zur Wahrnehmung und zur Kunst im Allgemeinen.
Die Fragen, die zum Nachdenken anregen sollen, werden in neongelber Schrift auf die Außenwände des Museums projiziert. Hier eine Auswahl: Was macht die Gegenwart, während ich schlafe? Ist der virtuelle Raum beleuchtet? Gibt es Warteschleifen für Gefühle? Welcher Anfang steckt im Ende? Kann ich in deiner Fantasie wohnen? Wenn ich Nichts sage, ist dann Etwas? Was, wenn der frische Wind mir zu kalt ist? Werden Glühwürmchen vom eigenen Licht geblendet? Wie lang sind die Beine der Wahrheit? Wann endet die Zukunft? Ist Gelb schneller als Blau? Wo ist das Netz? Was ist das Wahre an meiner Wahrnehmung? Ist Kunst die Wirklichkeit oder ihr Gegenteil oder nichts davon? Wie schaue ich heute auf morgen? Kann die Zeit ihren Geist verlieren?
Eine echte Einladung zum Dialog, vor allem aber ein wichtiger Baustein in der Kommunikation, damit das Museum in der Corona-Zeit nicht vergessen wird.
Bilder
Alle Bilder: Kunstmuseum Bonn
11. März 2021 || von Andreas Würbel, Akademiereferent für Kunst, Kultur und Pädagogik