wikipedia_gemeinfrei_ilias_Bibl Ambrosiana

Von Troja bis Byzanz

Kleinasien – Quelle abendländischer Kultur

Es ist eine Tatsache: Kleinasien hat über 2500 Jahre hinweg das Abendland religiös und kulturell geprägt. Damit ist es eine der wichtigen Quellen der abendländischen Kultur. Zu nennen ist da zum Beispiel Homer. Er stammt der Überlieferung nach aus Ionien an der Ägäisküste und erzählt in der Ilias vom Kampf um Troja. Ein Jahrtausend später imponierten die Könige von Pergamon mit großartigen Bauwerken für die Götter. In den reichen Großstädten wie Ephesos und Milet blühen schließlich Geisteswelt und Handel, hier enden die Karawanenstraßen aus dem Osten. Unter den Römern wurde dann die Südküste Kleinasiens mit Pamphylien und Kilikien ein beliebter Aufenthaltsort mit reichen Städten wie Antiocheia. Hier war die Heimat des Apostels Paulus. Im zentralen Anatolien schließlich finden sich in der Landschaft Kappadokien byzantinischen Höhlenkirchen mit prachtvollen Bildprogrammen. All das hat Spuren hinterlassen. Wir laden Sie ein, den Einflüssen der Kunst- und Geistesgeschichte Kleinasiens auf die abendländische Kultur nachzugehen.

Ihr/e Referent/in und Tagungsleitung

Samstag, 24. August 2019

14.00 Uhr    
Kleinasien – Landschaft und Früh­geschichte
Trittsteine nach Westen – Wurzeln im Osten

Die kleinasiatische Landmasse besteht aus den Küstenregionen des Schwarzen Meeres, der Ägäis sowie des östlichen Mittelmeeres. Im Zentrum liegt die anatolische Hochebene, nach drei Seiten von Gebirgen umgrenzt. Küsten und Inneres Kleinasiens brachten Hochkulturen hervor, die den Griechen vorausgingen: Hethiter sowie nordmesopotamische Palastkulturen sind älter als das berühmte Troja.

15.30 Uhr     Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr    
Zwischen Handelskrieg und Kolonisation
Die Expansion Mykenes – das archaische Kleinasien

Homers Ilias gilt als ein Eckstein im Fundament der abendländischen Kultur. Erzählt wird von einem Handelskrieg an den Dardanellen, um dem aufstrebenden Griechenland die Schwarzmeerregion zu erschließen. Über die „Trittsteine“ der Ägäisinseln tasten sich die Griechen nach Osten und gründen bedeutende Städte. Bald nach Homer entstehen Heiligtümer wie das der Artemis von Ephesos oder des Apollon von Didyma. Hier vermischen sich kleinasiatische und hellenische Götterbilder.

18.00 Uhr    Abendessen

19.00 Uhr    
Perserkriege, Alexanderzug und Diadochenreiche
Die Bedrohung aus dem Osten und ihre Abwehr

Durch die kleinasiatischen Vasallenstaaten zieht Xerxes gegen Griechenland. Alexander der Große schlägt 150 Jahre später mit der „Anabasis“, dem Aufstieg nach Anatolien zurück. Kleinasien wirde Teil eines Weltreichs, zerfällt aber nach dem Tod des genialen Königs in die Diadochenreiche. Die Attaliden von Pergamon herrschen im Westen an der Ägäis, die Seleukiden halten den Südosten Kleinasiens an den Grenzen zu Syrien. Hellenistische und kleinasiatische Kulturen durchdringen sich in der Pergamene, in Lykien und Pamphylien.

21.15 Uhr     Ende des Veranstaltungstages

Sonntag, 25. August 2019

    
Frühstück für Übernachtungsgäste ab 7.00 Uhr

 8.00 Uhr     
Gelegenheit zur Mitfeier der Eucharistie in der Edith-Stein-Kapelle

 9.30 Uhr     
Das große Erbe geht an Rom
Kleinasien in der römischen Kaiserzeit

Pergamons Könige gaben ihr Reich einer neuen Macht aus dem Westen: Rom. Die Römer bauen die Städte an der West- und Südküste weiter aus, legen neue Heer- und Handelsstraßen an und bedienen sich auch an den alten Kunstschätzen der Region. Ephesos, Milet und andere Städte gelten als Quellen einer Kultur, der die römischen Herrscher nachstreben. Gleichzeitig breitet sich hier die neue Religion des Christentums aus und ab dem 5. Jahrhundert entstehen Kirchenbauten in uralten Heiligtümern. Die Muttergottes löst die Artemis von Ephesos ab. In den Bergwelten zwischen Küste und Inneranatolien lassen sich Mönche in frühen Klostergemeinschaften nieder.

11.00 Uhr     Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr 
Byzanz kämpft gegen die Turkvölker
Kappadokien und seine Höhlenkirchen

Die Kirchenväter des Ostens wirken zumeist im Inneren Anatoliens, dem Kernland des oströmischen, byzantinischen Reiches. In der Landschaft Kappadokien hat sich eine große Fülle bedeutender christlicher Denkmäler erhalten, die Höhlenkirchen aus dem 8. bis 14. Jahrhundert. In den weichen Tuff einer einzigartigen Bergwelt gegraben, bewahren sie mit ihren Wandmalereien ein Glaubenszeugnis des Mittelalters, das die Christen Kleinasiens gegen die seit dem 11. Jahrhundert vordringenden Seldschuken verteidigten.

 
13.00 Uhr     Mittagessen

14.00 Uhr     Ende der Veranstaltung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

.