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Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“

Ein Roman zwischen Theater, Liebe und Gesellschaft

Goethes 1795/96 veröffentlichter Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ wird in der deutschen Literaturgeschichtsschreibung als der Initialroman für eine spezifische Untergattung des Genres interpretiert: die des Bildungs- und Erziehungsromans. Ob diese Zuordnung überhaupt stimmt, mag dahin gestellt bleiben. Man könnte sogar fragen: Was hat Wilhelm eigentlich am Ende gelernt? Jedenfalls sind die „Lehrjahre“ viel mehr: Sie sind Theaterroman, Liebesroman, Roman über eine Geheimgesellschaft, über (utopische) innere Reformen der absolutistischen Gesellschaft, über mythisch-tragische oder pietistisch-gottesfreudige Lebensläufe sowie unterschiedlichste Entwürfe weiblicher Identität u.v.a.m. Darüber hinaus demonstrieren sie eindrucksvoll eine – souverän-ironische – Erzählkunst, die im Vergleich zur ersten Fassung des Romans, der „Theatralischen Sendung“, auch die Wandlung der ästhetischen Absichten zwischen spätem Sturm und Drang und der Zusammenarbeit mit Schiller im Klassizismus anzeigt. In gemeinsamer Lektüre, in kurzen Vorträgen und langen Gesprächen werden Handlung, einzelne Szenen oder Figuren sowie Deutungs- und Verständnismöglichkeiten des Romans erschlossen.

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