Städel Museum, Frankfurt am MainMythos Étretat
Monets Küstenwelten im Städel erleben
Zwischen den Gezeiten der Normandie und dem Strom des Mains spannt sich ein weiter Bogen – von der französischen Atlantikküste bis ins Herz Frankfurts. Hier, im Städel Museum, widmet sich eine große Sonderausstellung den faszinierenden Küstenbildern Claude Monets. Sie zeigen Meer, Himmel und Felsen in unendlicher Wandlung: das Licht im Wechsel der Stunden, das Aufbrechen der Wellen, die Spiegelung des Himmels im Wasser. Für Monet war das Meer ein Labor des Sehens, ein Ort, an dem er die Farbe des Augenblicks und die Flüchtigkeit des Lichts studierte.
Frankfurt mit seiner lebendigen Kunstszene bietet den idealen Rahmen, um Monets Welt neu zu entdecken. Im Städel Museum, dessen Sammlungen vom Mittelalter bis zur Gegenwart reichen, wird die Ausstellung „Monets Küste – Die Entdeckung von Étretat“ zum Anlass genommen, nicht nur den Maler selbst, sondern auch seine Zeit und seine künstlerische Revolution näher kennenzulernen. Herausragende Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und historische Dokumente aus französischen, deutschen und weiteren internationalen Museen sowie Privatsammlungen verdeutlichen die anhaltende Faszination, die von diesem Ort bis heute ausgeht. Die Reise verbindet kunsthistorische Einblicke mit dem unmittelbaren Erleben im Museum – eine Begegnung zwischen Landschaft und Leinwand, zwischen Impression und Reflexion.
Ihr/e Reiseleiter/in
Dienstag, 14. April 2026
Willkommen im Nordend!
Individuelle Anreise zum Hotel Villa Orange in Frankfurt am Main.
13.00 Uhr | Kulinarischer Auftakt im Hotelrestaurant mit Begrüßung durch Dr. Elisabeth Peters.
13.30 Uhr | Vortrag im Hotel
Étretat – Vom Fischerdorf zum Seebad
Der bescheidene Ort an der normannischen Küste rückte erst im 19. Jahrhundert in den Fokus der Schriftsteller und Maler. 1837 erschien ein Roman von Alphonse Karr, der Étretat erstmals zum literarischen Schauplatz machte. Maurice Leblanc schuf mit Arsène Lupin eine Figur, die in der Netflix-Serie „Lupin“ neue Fans findet, Guy de Maupassant verwandelte Étretat in seinen Erzählungen in einen literarischen Sehnsuchtsort, und Jacques Offenbach ließ sich von der Schönheit der Küste so bezaubern, dass er hier eine prachtvolle Villa errichten ließ. Vor allem aber wurde Étretat in Gemälden verewigt. Schon 1869 hatte Gustave Courbet die Felsformationen gemalt, ihm folgten die Impressionisten. Monets Bilder von der Steilküste haben heute weltweite Berühmtheit erlangt.
Dr. Elisabeth Peters
15.00 Uhr | Pause mit Kaffee, Tee und Gebäck
15.30 Uhr | Vortrag im Hotel
Monet – Meister des Lichts und der Landschaft
Monet war vor allem ein Landschaftsmaler. Zwar zeigte er in jungen Jahren, dass er durchaus das Talent besaß, als Porträtist der gehobenen Gesellschaft Karriere zu machen, doch schon bald zog ihn die Darstellung der Natur ungleich stärker an. Die Landschaftsmalerei selbst hatte sich zu dieser Zeit bereits verändert – beeinflusst durch die Erfindung der Fotografie und durch den neuen Blick auf die Welt aus den Fenstern der Eisenbahn, die eine andere Wahrnehmung von Raum und Bewegung eröffnete. Vom Wasser fühlte sich Monet besonders angezogen. Seine Wohnorte lagen fast immer in der Nähe der Seine, und viele seiner Werke entstanden während intensiver Arbeitsaufenthalte an der Küste. Das Wasser bot ihm nicht nur Motive, sondern auch Projektionsflächen, in denen sich Himmel und Landschaft zu flirrenden Spiegelbildern auflösten. Das Licht – in all seinen wechselnden Stimmungen, Farben und Intensitäten – wurde zum eigentlichen Thema seiner Malerei. Mit unerschöpflicher Geduld beobachtete Monet, wie Wetter und Tageszeit die Erscheinung der Dinge veränderten. In seinen berühmten Serienbildern – etwa von der Kathedrale von Rouen, den Heuhaufen oder den Seerosen – untersuchte er diese Veränderungen systematisch und führte damit die traditionelle Landschaftsmalerei endgültig in eine neue, moderne Dimension.
Dr. Elisabeth Peters
18.30 Uhr | Gemeinsames Abendessen im Frankfurter Nordend.
Mittwoch, 15. April 2026
Licht, Luft und Farbe – Monets Küste im Städel erleben
Am Morgen Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Städel Museum. Zu Beginn bietet sich vom Dach des Hauses ein weiter Blick über Skyline und Main – ein reizvoller Kontrast zur Weite des Meeres, die Monet so sehr faszinierte. Im Anschluss rückt die große Sonderausstellung „Monets Küste – Die Entdeckung von Étretat“ in den Mittelpunkt. Eine fachkundige Führung beleuchtet, wie Monets visionäre Ansichten der normannischen Steilküste im Austausch mit den Werken seiner Zeitgenossen neue Maßstäbe in der Landschaftsmalerei setzten. Nach der Führung bleibt Zeit, die Werke individuell auf sich wirken zu lassen und im Museumscafé eine kurze Mittagspause zu genießen. Am Nachmittag widmet sich ein Rundgang durch die Dauerausstellung der Entwicklung der Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert. Meisterwerke von Corot, Courbet und Daubigny verdeutlichen den Wandel vom idealisierten Naturbild hin zur unmittelbaren, sinnlichen Wahrnehmung – eine Entwicklung, aus der der Impressionismus hervorging.
Gegen 15.00 Uhr endet das Programm im Städel Museum. Anschließend gemeinsame Rückfahrt zum Hotel und individuelle Heimreise.
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.


Wilfried Pohnke auf Pixabay







Lothar_Wolleh
Hamburger Kunsthalle, Edvard Munch, Elke Walford