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Was gehört Gott? Und was dem Kaiser?

Christentum und Politik

Wenige Worte Jesu sind so sprichwörtlich und folgenreich geworden wie der zunächst sehr beiläufig wirkende und unscheinbare Satz über die Steuermünze: „Gebt dem Caesar, was des Caesars ist, und Gott, was Gottes ist!“ (Mt 22,21)
Seitdem ebbt die Diskussion um das richtige Verhältnis von Religion und Staat (in christlicher Sicht: von Kirche und Staat) nicht ab.
Aus katholischer Perspektive bildet das Dekret über die Religions- und Gewissensfreiheit des Zweiten Vatikanischen Konzils einen markanten Schlusspunkt – mit weiteren notwendigen Diskussionen über konkrete Details wie die Kirchensteuer, den Religionsunterricht, die politische Einmischung der Kirchen und Religionen, das kirchliche Arbeitsrecht und die finanzielle Förderung caritativer Einrichtungen der Kirchen.
Leben wir in Deutschland in einem laizistischen oder einem säkularen Land? Was ist eigentlich der Unterschied? Ist der Glaube an Gott eher Quelle fortwährender Gewalt oder sich ausbreitenden Friedens?
Und schließlich: Wessen Plädoyer war wegweisender? Das des niederländischen Philosophen und Juristen Hugo Grotius vor dem Westfälischen Frieden 1648, man solle irdische Politik ohne himmlischen Bezug zu Gott betreiben? Oder das des katholischen Theologen Joseph Ratzinger am 1.4.2005 in Subiaco, man solle hinfort den Grundsatz umkehren und Politik gestalten als gäbe es Gott?
Ist es nicht insgeheim auch die Überzeugung der deutschen Verfassung, sich „in Verantwortung vor Gott“ ein Grundgesetz mit Grundrechten vorzuschreiben?

Zu diesem Nach- und Vorausdenken über die Rolle von Christentum und Politik laden wir Sie ganz herzlich nach Bensberg ein!

Samstag, 29. November 2025

14.00 Uhr
Gott und Kaiser.
Biblische und historische Einordnung
Unterschiedene Verantwortung von Staat und Gott: Die radikal neue Sicht des Jesus von Nazareth

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Kain und Abel.
Begründung des Staates in katholischer Sicht von Augustinus bis heute
Staatliche Gerechtigkeit und göttliche Liebe - verbunden in kirchlicher Caritas

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Wirtschaft und Soziales.
Sozialer Kapitalismus in christlicher Denkart
Sakramente und Diakonie als früheste Form von Kapitalismus und Sozialstaat

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages


Sonntag, 30. November 2025

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle

9.45 Uhr
Krieg und Frieden.
Das Böse in gebändigter Form
Der Sozialstaat als Motor einer angestrebten sozialen Friedensordnung

11.15 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Die USA und Europa.
Trennung oder Verbindung von Religion und Staat?
Zeitliche und überzeitliche Verantwortung: Was dient wirklich dem Menschen?

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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