Wände aus Licht

Der Kölner Dom und seine Fenster

Im Kölner Dom befindet sich der größte mittelalterliche Fensterschatz Deutschlands. Von insgesamt 10 000 Quadratmetern Gesamtfläche sind – auch dank rechtzeitigem Ausbau im Zweiten Weltkrieg – rund 1 300 Quadratmeter mittelalterliche Fenster vom 13. bis zum frühen 16. Jahrhundert erhalten. Unter den Werken aus der Zeit des Domausbaus im 19. Jahrhundert ragt der Zyklus der sogenannten Bayernfenster als eine der bedeutendsten Schöpfungen ihrer Zeit und Art hervor. Das 21. Jahrhundert ist seit 2007 mit dem international beachteten Südquerhausfenster von Gerhard Richter vertreten.

Ihr/e Reiseleiter/in

Donnerstag, 12. März 2020
Treffpunkt vor dem Domforum (Roncalliplatz 2) in Köln (9.45 Uhr).

Fenster des hochgotischen Doms
Aus der Zeit der Erstverglasung des Doms stammt das formal sogar noch romanische Ältere Bibelfenster von circa 1260. Die sogenannten Königsfenster (vor 1311) im Chor­obergaden folgen mittelalterlich-neuplatonischen Vorstellungen von der Himmelsstadt. Dem Kölner Dom als Zielpunkt der Dreikönigspilgerschaft dient die bis 1340 entstandene Neuverglasung des Chorumgangs.

Spätmittelalterliche Fenster
Die prachtvollen Renaissancefenster im Nordseitenschiff (1507-09) stellen die Summe aller Techniken der mittelalterlichen Glasmalerei dar. Das 1508 von der Stadt Köln finanzierte Geburtsfenster ist nicht nur als frommes Stiftungswerk zu verstehen, sondern auch als politisches Monument im Kampf um die Vorherrschaft in der Stadt.

Fenster des 19. Jahrhunderts
Während sich die Werke der „Kölner Schule“ in Form, Gehalt und religiöser Intention deutlich an der mittelalterlichen musivischen Verglasung orientieren, sind die in der königlich-bayerischen Manufaktur Ludwigs I. geschaffenen Fenster im Stil nazarenischer Ölbilder gehalten. Diese Fenster spielen zudem hintergründig auf den nationalen Charakter der Domvollendung und auf die Vorläufer des Kulturkampfes in den preußischen Rheinlanden an.

Das 20. und 21. Jahrhundert
Die ersten Nachkriegsverglasungen des Domes waren von einer Distanz zum Historismus geprägt. In den 1980er-Jahren begann die bis heute andauernde Phase der Rekonstruktion der im Krieg beschädigten oder gar zerstörten Fenster. Das abstrakte Fenster von Gerhard Richter stellt einen Ersatz für ein nicht mehr rekonstruierbares Fenster dar.

Ende der Veranstaltung im Kölner Dom (ca. 17.00 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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