Israel und sein Gott
Das Buch Hosea
Das Buch Hosea eröffnet mit seinen 14 Kapiteln die Zwölf Kleinen Propheten im Alten Testament. Die Überschrift schreibt es dem Propheten Hosea, Sohn des Beeri zu, der in der zweiten Hälfte des 8. Jh. v. Chr. gewirkt haben soll. Hosea ist der einzige Prophet, der aus dem Nordreich Israel stammt. Seine Verkündigung adressiert Ephraim/Israel, stellenweise aber auch Juda. Die genaue Rekonstruktion und Datierung der Prophetenschrift ist umstritten.
Hosea lädt ein zum Denken über zentrale Themen des Alten Testaments wie die Metaphorik der Ehe und des Bundes, Heil und Unheil, Verantwortung und Versagen, Treue und Untreue, Liebe und Verstoßung, Freiheit und Abhängigkeit. In unserem Wochenendseminar werden wir diese zentralen Themen Hoseas gemeinsam erarbeiten und dabei einem Prophetenbuch näherkommen, das im Zwölfprophetenbuch ohne Frage zu den großen und klassischen Büchern zählt und dessen Heils- und Unheilsworte eine lange christliche Rezeptionsgeschichte haben.
In unseren gemeinsamen Exegesen werden wir besonders auf die Abschnitte Hos 1-3; 9-11; 12-14 eingehen. Die literarisch wie historisch unterfütterten Einzelanalysen werden dabei zu einer theologischen Auseinandersetzung mit Hoseas Darstellung und Bewertung der Beziehungsdynamik zwischen Ephraim/Israel und seinem Gott führen, die sich besonders für die Konzeption von Apostasie und Untreue sowie für Fragen göttlicher und menschlicher Abhängigkeiten interessieren wird.
Samstag, 15. Februar 2025
14.00 Uhr
Wer weise ist, begreife dies alles, / wer klug ist, erkenne es. (Hos 14,10)
Einführung in das Buch Hosea
Wir lernen das Buch mit seinen Eigenheiten kennen: disparate Einzelsprüche, kompositionelle Linien, schwierige Sprache, eindrückliche Metaphern.
16.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
16.15 Uhr
Sie feiern Schlachtopfer auf den Höhen der Berge, / auf den Hügeln bringen sie Räucheropfer dar, unter Terebinthen, Storaxbäumen und Eichen - / ihr Schatten ist ja so angenehm. (Hos 4,13)
(Religions-)Historische Kontexte
Möglichkeiten und Grenzen der Kontextualisierung des Hoseabuches vor dem Hintergrund der Geschichte Israels und der Religionsgeschichte der Levante
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
… Geh, nimm dir eine unzüchtige Frau und Kinder der Unzucht! Denn das Land treibt Unzucht und hat den HERRN verlassen. (Hos 1,2b)
Die Ehemetaphorik bei Hosea (Hos 1-3) Der Abfall Israels von seinem Gott als Hurerei und die Beziehungslogik der Ehemetaphorik aus historischer und heutiger Sicht
21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages
Sonntag, 16. Februar 2025
ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste
8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle
9.45 Uhr
Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb, / ich rief meinen Sohn aus Ägypten (Hos 11,1)
Die Frühzeit Israels mit seinem Gott als Beziehungsgeschichte und JHWHs Abkehr vom Zorn (Hos 9,10-11,11)
11.15 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr
… Ich bin wie der grünende Wacholder, / an mir findest du reiche Frucht. (Hos 14,9b)
Gericht und Heil für Ephraim/Israel
(Hos 12-14)
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.