Die Hochkultur am Nil
Aktuelle Einblicke in die Erforschung des Alten Ägypten
Cheops, Echnaton, Tutanchamun, Ramses II. oder natürlich Nofretete: Das sind klangvolle Namen, die sofort Bilder von Pyramiden, prächtigen Grabkammern und Sarkophagen oder auch wunderbar gestalteten Hieroglyphen aufsteigen lassen. Doch die Geschichte des Alten Ägypten ist mit diesen Persönlichkeiten noch längst nicht auserzählt – sie ist ganz im Gegenteil ein umfangreiches und sehr aktuelles Feld moderner Forschung, das diese vor weitreichende Herausforderungen stellt.
Angefangen von der oft lückenhaften Überlieferungslage bis zur widersprüchlichen Vielfalt historischer Quellen bietet die über 4 000 Jahre umspannende Beleglage ungleich verteilte Einblicke in die Geschichte einer alten Zivilisation. Ob archäologische Feldforschung, historische Analyse oder sprachlich-linguistische Studien – Ägyptologinnen und Ägyptologen nutzen heute vielfältige Methoden, um mehr über die altägyptische Kultur zu erfahren.
Das Seminar widmet sich einigen dieser Herausforderungen, denen sich die heutige Ägyptologie gegenübersieht, und vermittelt mit zahlreichen ausgewählten Beispielen einen Einblick in die Erforschung des Alten Ägypten und ihre vielfältigen Ansätze.
Samstag, 25. Januar 2020
14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Die Zeit
Das Problem der lückenhaften Chronologie
Die Geschichte des Alten Ägypten gliedert sich durch die königlichen Dynastien und ihre Regierungszeiten. Dabei ist der Blick auf die historischen Epochen oft geprägt von einzelnen Persönlichkeiten wie Cheops, Echnaton oder Ramses II. Doch die Chronologie Ägyptens ist vielfältiger und keineswegs erschöpfend untersucht. Daher gilt der erste Blick der chronologischen Forschung: Es geht um lückenhafte Überlieferungen, absichtliche Tilgungen und rätselhafte Personen an der Macht, um so die Herausforderungen und Erkenntnisse heutiger Wissenschaft zu beleuchten.
15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause
15.45 Uhr
Der Mensch
Das Leben der Bevölkerung
In den Geschichtsschreibungen nehmen meist Könige und Herrscher oder manchmal Herrscherinnen den größten Platz ein. Wie sieht es jedoch aus mit dem Alltagsleben der restlichen Bevölkerung? Anhand von Beispielen einiger Individuen aus dem ägyptischen „Neuen Reich“ geht es um die Möglichkeiten und Grenzen, mehr über nicht-königliche Personen im Alten Ägypten in Erfahrung zu bringen.
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Die Feldforschung
Von frühen Ausgräbern und modernen Methoden
Die Methoden der archäologischen Forschung haben sich im Laufe der Zeit deutlich verändert. Während frühe Ausgräber häufig an besonders „schönen“ Funden für Museen und Sammlungen interessiert waren, gilt heute das Interesse auch den kleinsten Pflanzenresten oder den unspektakulärsten Scherben. Die Geschichte früher Entdeckungen steht deshalb ebenso im Mittelpunkt wie Einblicke in die Anforderungen und Erkenntnisse heutiger Feldforschungen.
21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages
Sonntag, 26. Januar 2020
Frühstück für Übernachtungsgäste ab 7.00 Uhr
8.00 Uhr
Gelegenheit zur Mitfeier der Eucharistie in der Edith-Stein-Kapelle
9.30 Uhr
Die Materialien
Holz im Alten Ägypten
Die materielle Kultur des Alten Ägypten bietet reichhaltige Untersuchungsgegenstände. Funde und Fundmaterial aus vielen Bereichen und Materialien sind entdeckt worden. Eine besondere Stellung nimmt dabei Holz ein, das oftmals nur in kleinsten Fragmenten vorliegt. Deshalb gilt der Blick nun der Analyse ausgewählter hölzerner Artefakte, der Rekonstruktion fragmentarischer Stücke und der Untersuchung ihrer Funktion.
11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.15 Uhr
Der Wandel der Erkenntnisse
Blicke auf Ägypten – früher und heute
Zum Abschluss liegt der Fokus auf ausgewählten Hinterlassenschaften aus dem alten Ägypten und dem Wandel ihrer Interpretation. Wie haben sich Deutungen und Analysen verschoben? Was wissen wir heute über Fundstücke, die früheren Gelehrten rätselhaft erschienen? Anhand einiger Beispiele wird so der Fortschritt im Wissen um das Alte Ägypten vorgestellt.
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.