Gewalt in der Pflege
Prävention und Opferschutz in der ambulanten Betreuung und in stationären Einrichtungen
Klar weiß man: Gewalt in unterschiedlichen Formen ist ein Bestandteil des menschlichen Lebens. Aber, mit dem Alter verbindet man Gewalt selten. Die Gewalt, die sich im Leben älterer Menschen ereignen kann, ist eher ein Rand-, wenn nicht sogar ein Tabuthema. Als pflegebedürftiger Mensch Opfer einer Gewalttat zu werden, ist schrecklich und belastend. Da es sich hier um einen sehr intimen Bereich handelt und sowohl Angehörige wie auch Bedienstete einer Einrichtung als Täter in Frage kommen können, ist es für das Opfer schon sehr schwer, sich zu öffnen und über mögliche Taten zu berichten.
Auf dieser Tagung geht es um Fragen wie: Ab wann können wir von Gewalt in der Pflege sprechen? Gilt nur die körperliche Gewalt oder zählen dazu auch verbale Gewalt sowie Formen von Vernachlässigung und Ignoranz? Inwieweit spielen auch sexuelle Übergriffe eine Rolle? Wie können Missstände erkannt und beseitigt werden? Welche Hilfe ist möglich? Auf welche Weise können Opfer geschützt werden? Wie können Straftaten aufgedeckt und sanktioniert werden?
14.00 Uhr Begrüßung und Einführung
- Andreas Würbel, Thomas-Morus-Akademie Bensberg
- Hermann-Josef Borjans, Bund Deutscher Kriminalbeamter, Sprecher
- Kriminalprävention und Opferschutz, Berlin
- Harald Klippel, Caritasdirektor, Caritasverband Rhein-Sieg e. V.,
- Vorsitzender der Diözesan-Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe, Siegburg
Grußwort
- Sebastian Fiedler, Bundesvorsitzender, Bund Deutscher Kriminalbeamter, Berlin
Einführung
- Dr. Katrin Markus, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-
Organisationen e.V. (BAGSO), Bonn
14.30 Uhr Der Fall Niels Högel
Expertise polizeilicher Arbeit – Folgerungen für die Praxis
KD Arne Schmidt, Leiter der Polizeiinspektion Cuxhaven, ehem. Leiter der Sonderkommission „Kardio“
15.30 Uhr Kaffee- und Teepause
16.00 Uhr Studie „Gewalt in der Pflege“
Daniel Tucman, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. (DIP), Köln
Studie „Belastungen durch Aggression und Gewalt gegenüber Beschäftigten der Pflege- und Betreuungsbranche in Deutschland“
- Dr. Anja Schablon, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Stellvertretende Bereichsleitung CVcare, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Gewalt zwischen Pflegebedürftigen
Eine Studie der Deutschen Hochschule der Polizei
N.N., Deutsche Hochschule der Polizei,
Münster (angefragt)
18.00 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Was heißt Gewalt in der Pflege?
Gesprächsrunde mit
- Ursula Berg, Pflegedirektorin, St. Elisabeth Krankenhaus, Köln-Hohenlind
- Andrea Rose, Kplus Gruppe, Medizin und Pflege in katholischer Trägerschaft, Ansprechpartnerin Personalentwicklung, Fort- und Weiterbildung, Solingen
- Ulrike Kempchen, Leiterin Recht, Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebedürftige Menschen e. V., Bonn
21.00 Uhr Ende des Veranstaltungstages
Dienstag, 1. Oktober 2019
Frühstück für Übernachtungsgäste
ab 7.00 Uhr
9.00 Uhr Die rechtliche Situation
Freiheit und Schutz
Menschenrechte in der Pflege und die
Funktion des Erwachsenenschutzrechts
- Prof. Dr. Dagmar Brosey, TH Köln, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Institut für Soziales Recht
10.00 Uhr Gewalt in der Pflege – erlaubt?
Eine Analyse der relevanten
Rechtsgrundlagen
- Prof. Dr. Rolf Jox, Katholische Hochschule NRW, Abteilung Köln
11.00 Uhr Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr Gewalt in der häuslichen Pflege
Tools zur Vermeidung freiheitseinschränkender Maßnahmen
- Nora Wilcke, TH Köln, Fakultät für
Angewandte Sozialwissenschaften -
12.30 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Workshopangebote
- 1. Gewalt in der Pflege und rechtliche Betreuung
Möglichkeiten der Intervention
Prof. Dr. jur. Rolf Jox, Katholische Hochschule NRW, Köln
- 2. Eine Erfahrung auf die jeder gerne verzichten würde ...
Formen (sexualisierter) Gewalt in der ambulanten Pflege
Andrea Rose, Kplus Gruppe, Medizin und Pflege in katholischer Trägerschaft, Ansprechpartnerin Personalentwicklung, Fort- und Weiterbildung, Solingen
- 3. Gewalt vorbeugen
Möglichkeiten und Grenzen von Sicherungssystemen
Klaus Lindemann, Standortverantwortlicher Demenz / Projektmanagement PiQ-ASS, Caritasverband Düsseldorf e.V. Hans Jürgen Hülsbeck, Landeskriminalamt
- 4. „Zu dir oder zu mir?“
Sexualisierte Gewalt in der Pflege
Helene Maqua, Abteilungsleiterin Altenhilfe, Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e. V., Bereich Gesundheits-, Alten- und Behindertenhilfe, Abteilung
15.30 Uhr Kaffee- und Teepause
16.00 Uhr Workshoprunde 2
(Jede/r Teilnehmer/in hat die Möglichkeit, am Nachmittag 2 Workshops zu besuchen)
18.00 Uhr Wie übt man durch Sprache Gewalt aus?
Gewaltfreie Kommunikation in der Pflege
- Monika Oboth, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, Bad Honnef
19.00 Uhr Abendessen
anschließend Get together
Mittwoch, 2. Oktober 2019
Frühstück für Übernachtungsgäste
ab 7.00 Uhr
9.00 Uhr Gewalt in der Pflege aus der Sicht des Opferschutzes
- Elisabeth Auchter-Mainz, Opferschutzbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Köln
10.00 Uhr Morden gegen das Leiden?
Wie Helfer zu Tätern werden
- Prof. Dr. Karl H. Beine, St. Marien-Hospital Hamm, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Hamm
11.00 Uhr Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr Konsequenzen und Perspektiven
Abschlussdiskussion u.a. mit
- Elisabeth Auchter-Mainz, Opferschutzbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Köln
- Harald Klippel, Caritasdirektor, Caritasverband Rhein-Sieg e. V., Vorsitzender der Diözesan-Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe, Siegburg
- Prof. Dr. Karl H. Beine, St. Marien-Hospital Hamm, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Hamm
13.00 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Ende der Tagung
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.