Von harten Schnitten und klaren Kanten. Holzschnitte von Claudia Betzin
Vor wenigen Tagen wurde die 93. Kunstbegegnung Bensberg mit Werken von Claudia Betzin in der Thomas-Morus-Akademie eröffnet. Immer wieder widmen sich zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler der Technik des Holzschnitts. Auch Claudia Betzin arbeitet in den letzten Jahren verstärkt in dieser Technik und setzt diese zeitgemäß um. Der raffinierte, teilweise multiple Einsatz der Druckstöcke sowie die Überlagerung verschiedener Ebenen machen den großen Reiz der Drucke, die meist Unikate sind, aus. Die verführerische Modulation der Farbgestaltung, die starke, eingeschriebene Lineatur der Schnitte sowie die durchscheinende Historie des verwendeten Trägerpapiers gehen Verbindungen ein, denen nachzuspüren lohnt.
In einem Vortrag und einem anschließenden Künstlergespräch erläuterte der Kunsthistoriker Michael Schneider die Geschichte des Holzschnitts und die Herangehensweise von Claudia Betzin. Spannend sind vor allem die unterlegten Blätter aus Atlanten, die noch einmal eine eigene Perspektive ermöglichen.
Dietmar Bonnen, mit Klavier und Elektronik sowie Marei Seuthe, mit Cello, Stimme und singender Säge interpretierten die Bilder auf musikalische Art.
Die Ausstellung ist bis 12. Januar 2025 in Bensberg zu sehen, täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr.
Im Gespräch: Claudia Betzin und Michael Schneider
Mehr als 90 Besucherinnen und Besucher blieben noch lange in der Ausstellung und sprachen miteinander und der Künstlerin über die ausgestellten Arbeiten.
Kunsthistoriker Michael Schneider
Begrüßung und Einführung durch Akademiereferent Andreas Würbel
Alle Fotos von © Wolfgang Weis. Vielen Dank.