11.11. – Köln singt Zohus!

Die Frage, was genau denn der 11.11 nun mit der Akademie zu tun hat, müssen wir uns wohl gefallen lassen – doch auch abseits von Kölsch, Kamelle und Krawall finden wir, dass dieser Tag für die Region eine ganz besondere Bedeutung hat.

„Die Menschen haben so Sehnsucht, wieder zusammenzukommen. Sie haben Sehnsucht nach Konstanten, die auch in schwierigen Zeiten gelten. Da hat der Karneval eine ganz große Aufgabe.“

Christoph Kuckelkorn, Kölner Festkommitee-Präsident

Die FAZ titelte heute: Kölner Karnevalist über Absage – „Hier herrscht tatsächlich Trauer“, damit das nicht so bleibt, haben wir Ihnen hier ein paar Inspirationen zusammengestellt, um den „Elften im Elften“ morgen (selbstverständlich mit Abstand und Corona-konform) trotzdem genießen zu können.

Alaaf You – Ein filmisches Denkmal für den Karneval
Alles fing an mit der Idee, das Gefühl „Kölner Karneval“ einmal so zu zeigen, wie es sich mittendrin wirklich anfühlt. Ganz Köln war aufgerufen, über eine eigens entworfene App Karnevalsvideos einzusenden. Aus über 500 Stunden Material wurde ein Kinofilm geschnitten. Über 700 Zuschauer bei der Kinopremiere feierten den Film und gaben Standing Ovations. Die Kinovorführungen rund um Köln waren für die gesamte Karnevalssession ausverkauft. Es wurde einer der erfolgreichsten deutschen Kinodokumentarfilme im Jahr 2016. In einer anarchischen Filmsprache nimmt ALAAF YOU den Zuschauer mit auf eine Achterbahn des kölschen Lebensgefühls im Karneval. Die Höhner im Backstage, die Räuber mit Groupies, Cat Ballou im Tourbus, Kasalla von Fans gefilmt aus der ersten Reihe, Paveier beim Songschreiben, der 1. FC Köln beim Rosenmontagszug… Aber auch Popstar Clueso verkleidet auf der Straße, Wolfgang Niedecken, der sein kleines Karnevalsgeheimnis ausplaudert, und Reggae-Guru Patrice inmitten der Jecken. Und dazwischen immer wieder das wilde Treiben auf der Straße, in Clubs und in den Wohnungen.

11.11. – Köln singt Zohus und im WDR
Der WDR bringt die kölsche Musik von der Bühne in die Wohnzimmer – und alle können coronagerecht mitfeiern. Zwar nicht zusammen in einem Saal, aber vereint durch den WDR, die Musik und den „Fastelovend“.

Ab 10:45 gibt es die Sessionseröffnung und ab 22:15 die Spezialsendung „Köln singt Zohus“: Auch für die musikalischen Größen des Karnevals gilt das Motto: Das besondere Jeföhl des „Fastelovends“ lässt sich nicht einfach absagen. Und deshalb stehen die besten Kölner Bands auf der Bühne des WDR-Studios in Köln-Bocklemünd und präsentieren ihre Songs in einem ganz neuen Rahmen. Mit dabei sind u.a.: Bläck Fööss, Brings, Kasalla, Höhner, Paveier, Räuber und Cat Ballou.
Damit alle auch „Zohus“ mitsingen können, gibt es die Texte der neuen Karnevalshits der Session 2020/21 wieder auf einer großen LED-Wand im Studio.

Tommi, ich glaub‘ ich hab‘ Heimweh
Das Lied „Tommi“ der Kölner Band Annenmaykantereit ist zwar kein klassisches Karnevalslied, war aber im letzten Jahr trotzdem der heimliche Liebling zum sentimentalen Schunkeln und daher ganz vorzüglich auch für die „Heimvariante“ geeignet. Hier in der Version des Kölner Männerchors Grüngürtelrosen – ebenfalls von Zuhause und in räumlicher Distanz aufgenommen.

Un mir singe Alaaf, villeich e betzje stiller
Wer nun nicht das Lied der letzten Session wiederholen möchte, sei hier herzlich eingeladen, das neue Lied der Band Brings zu hören und vom Impfstoff und einem lauteren Alaaf im nächsten Jahr träumen:

Süht et och su us, als jing de Welt hück unger
Maach e Leech aan
Nix bliev, wie et wor, alles drop un drunger
Maach e Leech aan
E Leech för die Stadt
Un e Leech för die Lück
Denn mir jläuve do dran
Et Levve kütt zoröck

„Nichts machen ist keine Alternative“ – Pfarrer Dominik Meiering
Dr. Dominik Meiering, Köln, kath. Theologe und Kunsthistoriker, leitender Pfarrer des Sendungsraums Köln-Mitte berichtet von außergewöhnlichen und kreativen Ideen rund um den Karneval in den vergangenen Jahrhunderten und lädt uns ein neu die Frage zu stellen „Wie könnte es denn sein dieses Karneval?“.

Titelbild: Julia Steinkamp

10. November 2020 || ein Beitrag von Julia Steinkamp, Projektreferentin