Stundengebet vom frühen Morgen bis zur Nacht

Jeder Tag ist Gebet. Siebenmal zu beten, das gibt dem Tag eine feste Gliederung. Man nennt das Stundengebet deshalb auch Tagzeitenliturgie, weil sich die einzelnen Gebetszeiten nach den Tageszeiten und Stunden benennen. Mancherorts sagt man dazu auch „Brevier“, abgeleitet vom lateinischen Namen „Breviarium Romanum“, wie das Stundenbuch bis 1970 hieß. Heute besteht die Tagzeitenliturgie nach dem römischen Stundenbuch aus folgenden Horen, wie die Gebetszeiten auch genannt werden: Lesehore, Laudes, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet.

Ganz am Anfang des Tages steht das Invitatorium (lat. Einladung). Darauf folgen die Laudes (Lobgesänge) am Morgen, die Vesper (Abendlob) am Abend, und die Komplet (Tagesabschluss), die vor dem Zubettgehen gebetet wird. Als kleine Horen werden die Gebetszeiten Terz, Sext und Non im Stundengebet bezeichnet, die zur dritten, sechsten und neunten Stunde (entspricht 9 Uhr, 12 Uhr und 15 Uhr) gebetet werden. Als siebte Hore gilt die Lesehore. Den Zeitpunkt für die Lesehore kann man frei wählen.

Früher brachte man nur Ordensleute und Priester mit dem Stundenbuch in Verbindung. Sie sind durch ihre Weihe zum Breviergebet verpflichtet, was dem Stundengebet zu Unrecht den Beigeschmack einer unbequemen Pflichtübung verlieh. Denn das Stundenbuch enthält einen unglaublich reichen Gebetsschatz, der zu den Wurzeln unseres Glaubens führt. Deshalb empfiehlt das Zweite Vatikanische Konzil das Stundengebet allen Gläubigen.

Stundenbuch-App

Das Stundenbuch einfach beten, egal, wo man sich befindet, ist mit der Stundenbuch-App möglich. Das katholische Stundenbuch kann in den App-Stores heruntergeladen oder auf der Internetseite www.stundengebet.de/jetzt-beten/ genutzt werden. Die App bietet für jeden Tag neue Gebete für Invitatorium, Laudes, Vesper, Komplet und die Lesehore. Weil alle Nutzer genau wie Ordensleute, Priester und der Papst somit jeden Tag die aktuellen offiziellen Gebete der Kirche beten, verbinden sie sich betend weltweit.

In der elektronischen Version wird der Text in voller Länge wiedergegeben, so dass jeder ohne vorherige Unterweisung in den genauen Ablauf in das Stundengebet einstimmen kann.

Mehr als 150.000 Nutzerinnen und Nutzer haben die App bereits installiert und über zehn Millionen Mal aufgerufen. Die Stundenbuch-App ist damit die erfolgreichste katholische App in Deutschland.

Das digitale Stundenbuch ist eine Initiative vom katholischen Pressebund und dem deutschen Liturgischen Institut, unterstützt vom Stiftungszentrum des Erzbistums Köln und von der Deutschen Bischofskonferenz.

Weitere Informationen zur Bedeutung und Aufbau von Laudes, Vesper und Komplet finden Sie auf der Seite von katholisch.de.

18. Oktober 2020 || empfohlen von Anne Pesch, Akademiereferentin