Rubinette, Gala, Elstar… Die rheinische Apfelroute

Bergischer Herrenapfel, Luxemburger Triumph, Feys Rekord oder Rheinisches Seidenhemdchen, Rote Sternrenette– prall-unförmig, kleine eiförmige, braun mit rauer Schale und dicke, gelbe mit glatter Schale: Äpfel, die in keinem Supermarkt eine Chance hätten. Etwa 30.000 Apfelsorten gibt es weltweit, schätzen Wissenschaftler. Mehrere Tausend allein in Deutschland. Aber nur ein gutes Dutzend davon wird in den Supermärkten angeboten. Dort beherrschen Jonagold, Golden Delicious, Elstar und Co. das Angebot. Warum gerade der heimische Apfel heute Seltenheitswert besitzt und vor allem alte Sorten von Streuobstwiesen wahrhaft königlich schmecken, können Sie auf den unterschiedlichen Stationen entlang der rheinischen Apfelroute erfahren. Die Apfelroute ist eingebettet zwischen Rhein und den Höhenzügen der Eifel. Auf einer Strecke von rund 120 Kilometern kann man die regionale Kulturlandschaft und Landwirtschaft erleben.

Vor allem im Vorgebirge bestimmen Obst- und Gartenbau sowie Baumschulen das Landschaftsbild. Seit der Römerzeit bis weit über das Mittelalter hinaus versorgte sich Köln und Bonn mit den landwirtschaftlichen Produkten aus dem Umland. Heute werden die Produkte überregional vermarktet und haben sich als Markenzeichen für diesen Landschaftsraum etabliert. Ausgedehnte Erdbeerfelder wechseln sich mit Reihen von Kirsch- oder Birnbäumen und vor allem Apfelbäumen ab. Sie zeugen nicht nur von den hochwertigen Böden, sondern ebenso von den günstigen klimatischen Bedingungen. Dabei ist ein abwechslungsreiches, aber auch ein technisch-industrielles „neues“ Landschaftsbild entstanden.

Weitere Informationen zur rheinischen Apfelroute finden Sie hier.

Adamsapfel, Granatapfel, Zankapfel …
Kaum ein anderes Obst ist mit so vielen und ambivalenten kulturellen Vorstellungen verknüpft wie der Apfel. Für die einen ist er vordergründig ein Symbol für Versuchung, für andere steht er für Liebe und Fruchtbarkeit. Als Reichsapfel symbolisiert er Macht und Wissen, als Zankapfel steht er für Zwietracht und auch in Mythen und Märchen hat der Apfel seinen festen Platz. Viele Dichter, aber auch die Regionalküchen hat das saftige Obst mannigfach inspiriert.
Herkunft, Symbolik des Apfels und die Rolle im Christentum erklärt Prof. Dr. Becker-Huberti in seinem Beitrag „Äpfel, Nüss’ und Mandelkern …“.

21. September 2020 || empfohlen von Anne Pesch, Akademiereferentin