Gemeinsam auf dem Osterweg – Stationen 5 bis 8

Eindrucksvoll brachte der Künstler Sieger Köder die biblische Botschaft vom Leiden und Sterben Jesu ins Bild: Zu sehen sind die Werke in St. Nikolaus in Bensberg. Diese 12 Kreuzweg-Bilder inspirierten jetzt die Bremer Kirche zur Plakataktion „Osterweg“. Wir greifen das Konzept auf und laden Sie am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag mit den Werken Sieger Köders, mit den Texten des Bremer Osterwegs sowie der Musik des Flötisten Helge Burggrabe zu einer stillen Zeit ein.

11. April 2020 || Karsamstag

Texte: Jörg-Stefan Tiessen, Ton: Helge Burggrabe (Flöte), Bilder: Sieger Köder, Bensberger Kreuzweg © Sieger Köder-Stiftung Kunst und Bibel, Ellwangen www.verlagsgruppepatmos.
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Bild 9: Angenagelt – der letzte Blick

Soldat, wie viel Geld bekommt man für solch einen Job?

Und dennoch: er lässt den Hammer niedersausen.

Jesus liegt ausgeliefert am Boden. Kein Licht, nur die schwarze Sonne zeigt sich. Angenagelt – letzter Blick.

In der Bibel lesen wir:

Und sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben. (Sachaja 12, 10)

Bild 10: Jesus stirbt am Kreuz

Gebeugt, entsetzt, verzweifelt sehen die Menschen unter dem Kreuz aus: Johannes, der Lieblingsjünger, die Mutter Jesu und Maria von Magdala. Sie gehen mit Jesus den letzten Weg und sind doch so hilflos.

Einer schaut staunend zu ihm auf. So als denke er an die Worte des Propheten Jesaja, der schon Jahrhunderte vorher gesagt hatte:

Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. (Jesaja 53, 4+5)

Bild 11: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.

In der Bibel lesen wir:

Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn, so dass auch viele Wasser die Liebe  nicht auslöschen und Ströme sie nicht ertränken können. (Hoheslied 8, 67)

Bild 12: Wie ein Weizenkorn

Das Grab ist geschlossen. Der Stein ist davor gewälzt. Das sollte das Ende sein. Doch selbst in der Totenstille geschieht etwas – geheimnisvoll und unsichtbar. Wie das Wachsen eines Samenkorns unter der Erde, unmerklich bricht sich neues Leben Bahn. Der Tod wird besiegt, ohne den Menschen durch Gottes Liebe. Jesus ist auferstanden.

In der Bibel lesen wir:

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. (Johannes 12, 24)

Denn so sehr hat Gott diese Welt geliebt: Er hat seinen einzigen Sohn hergegeben, damit keiner verloren geht, der an ihn glaubt. Sondern damit er das ewige Leben erhält. (Johannes 3, 16)