Eine Empfehlung: feinschwarz.net – das theologische Feuilleton

Es gibt Webseiten im Netz, die man immer wieder gerne ansteuert: Webseiten mit interessantem Inhalt, mit einem frischen Blick auf die Welt oder einfach auch mit spannenden Impulsen zum Weiterdenken. Eine solche Seite ist für mich in den vergangenen Jahren das theologische Feuilleton feinschwarz.net geworden. Eine eindrucksvolle Schar von (Gast-)Autoren, darunter zahlreiche Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer, veröffentlicht hier mehrmals in der Woche Beiträge zum aktuellen Geschehen in und außerhalb der Kirche – und das mit einem dezidiert theologisch-kritisch geschulten Blick auf die Welt von heute. Dabei kommen die schönen Künste ebenso zu Wort wie die Ethik oder auch die Literatur – immer tiefgründig und mit interessanten Verweisen und Anknüpfungspunkten für das eigene Denken.

Sehr wohltuend ist dabei, dass das Redaktionsteam von feinschwarz stets darauf achtet, dass die Beiträge immer kritisch-konstruktiv verfasst sind. Der raue Ton, der in Kirchen hierzulande besonders gerne angeschlagen wird, wird auf feinschwarz beileibe nicht in seichten, harmoniesüchtelnden Wohlklang aufgelöst. Aber der schartige Säbel, den die alten Haudegen (und nun ist die maskuline Form unbedingt zu unterstreichen!) gerne gegen die hierarchisierte Kirche oder, an der gegenüberliegenden Front, gegen die Welt da draußen führen, ist hier gegen das elegante Florett eingetauscht. Der Name „feinschwarz“ ist durchaus als Programm zu verstehen: gleichsam im feinen intellektuellem Zwirn geht es darum, denkerisch die Kirche in der Welt von heute zu verorten. Das geschieht übrigens durchaus auch mit eher spirituell gehaltenen Beiträgen, welche die Themen von feinschwarz.net von denen eines klassischen Feuilletons deutlich abheben.

Fühlen Sie sich herzlich eingeladen, interessante Blicke auf aktuelles theologisches Denken zu werfen. Seien Sie sich versichert: Ihnen wird auf feinschwarz.net ebenso wenig langweilig werden wie in der „Akademie in den Häusern„!

Titelbild: Screenshot von feinschwarz.net.

2. Juni 2020 || eine Empfehlung von Dr. Michael Hartlieb, Akademiereferent Theologie und Philosophie