Elektra
Oper von Richard Strauss
Unheil hängt über dem Herrscherhaus von Mykene. Seit Agamemnon von seiner Frau Klytaimnestra getötet wurde, werden immer neue Opfer dargebracht. Aber es will sich kein Frieden einstellen, erst recht nicht für die drei Kinder. Orest ist verschollen, Chrysothemis wünscht sich eine eigene Familie, Elektra aber verfolgt nur einen einzigen Gedanken: Rache für den Vater.
„Die Zeit ist sonderbar“, schrieb der Dichter Hugo von Hofmannsthal um 1900, „und sonderbare Kinder hat sie: uns!“. Er beobachtet „Menschen, die Brüche waren“, denen die Einheit verloren gegangen ist. Mit Irrationalität, Wahn und „geheimnisvoll erregbarer Natur“ beschreibt der Dichter poetisch, was Sigmund Freud bald psychoanalytisch als ein Zeichen der Zeit festhalten wird.
Der Komponist Richard Strauss erlebte 1905 in Berlin Hofmannsthals „Elektra“ als modernes Antikendrama auf der Bühne und war fasziniert von der Expressivität der Sprache und der Figuren. Besonders interessierte ihn der Moment, an dem die Sprache ans Ende ihrer Möglichkeiten kommt, wenn Elektra in orgiastische Tänze des Triumphes verfällt. „Ob ich die Musik nicht höre? Sie kommt doch aus mir!“ ist der entscheidende Satz für Richard Strauss, der das Drama mit einer bis dahin nicht für möglich gehaltenen Musik bereichert. „Elektra“ (1909) besitzt das größte Orchester unter allen Opern von Strauss, eine unerhörte Tonsprache, die grellsten Kontraste und die wagemutigste Idee von Oper.
Zu dieser Akademietagung mit Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner sowie der Kölner Operndramaturgin Svenja Gottsmann und dem Besuch der „Elektra“ in der Oper Köln laden wir Sie herzlich ein.
Ihre Referenten/innen
Ihre Tagungsleitung
Samstag, 26. Oktober 2024
14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
„Ausdruck ist unsere Kunst“
Das Musiktheater von Richard Strauss
Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner,
Leitung Stabsstelle Ehemaliges Reichsparteitagsgelände, Stadt Nürnberg und Musikwissenschaftliches Institut, Universität zu Köln
15.30 Uhr
Kaffeepause
15.45 Uhr
„Ob ich die Musik nicht höre? Sie kommt doch aus mir.“
Eine Einführung in die Oper „Elektra“
Svenja Gottsmann,
Dramaturgin, Oper Köln
17.15 Uhr
Abendessen
18.30 Uhr
Fahrt zur Oper im Staatenhaus in Köln
19.30 Uhr
Elektra
Oper von Richard Strauss. Tragödie in einem Aufzug
Text von Hugo von Hofmannsthal
Besuch der Opernaufführung im Staatenhaus in Köln
Besetzung u.a.: Klytaimnestra: Lioba Braun / KS Dalia Schaechter, Elektra: Allison Oakes, Chrysothemis: Astrid Kessler, Aegisth: Martin Koch, Orest: Karl-Heinz Lehner / Insik Choi
Gürzenich-Orchester Köln
Musikalische Leitung: Felix Bender, Inszenierung: Roland Schwab, Dramaturgie: Stephan Steinmetz
ca. 22.00 Uhr
Rückfahrt nach Bensberg
Sonntag, 27. Oktober 2024
Ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste
8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle
9.30 Uhr
Tragische Figuren und die Abgründe des Lebens. Mythos, Psychoanalyse und Soziogramm
Ein Streifzug durch die Inszenierungsgeschichte von Strauss‘ „Elektra“
Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner, Nürnberg
11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr
Elektra – zur musikalischen und inszenatorischen Umsetzung an der Oper Köln
Gespräch und Impulse zur Aufführung am Vorabend
- Svenja Gottsmann, Oper Köln
- Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner, Nürnberg
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.