Faszination von Farbe und Form

Meisterwerke in Schweinfurt und Würzburg

Zwei Städte in Franken, zwei Museumsarchitekturen, drei farbenprächtige Ausstellungen: In prägnanter Weise können Sie an diesen beiden Tagen mit dem Kunsthistoriker Dr. Andreas Baumerich Ihren Blick auf die Bedeutung der Farbe vom Impressionismus bis hin zur Konkreten Kunst richten.
Strahlender Ausgangspunkt der Ferienakademie ist die große Sonderausstellung „Karl Hagemeister. Das Licht, das ewig wechselt“ im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt. Hagemeister ist einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Impressionismus und war einer der Wegbereiter der modernen Landschaftsmalerei.
Eine wunderbare Ergänzung dazu bietet die hochkarätige Dauerausstellung des Hauses: Von den farbleuchtenden Werken Spitzwegs bis zu denen herausragender Impressionisten wie Liebermann, Slevogt und Corinth zeigt sich hier eindrucksvoll die Entwicklung der Malerei und auch die des Einsatzes von Farbe und Licht im 19. Jahrhundert.
Nicht in moderner Architektur wie das Museum Georg Schäfer, sondern in einem modern interpretierten, historischen Speicherbau am Main überrascht der Kulturspeicher Würzburg: Hier setzt in der Stadt Riemenschneiders und des Barocks das Haus mit abstrakter Konkreter Kunst einen deutlichen Kontrapunkt. Hier zeigen sich in ganz neuer Weise die Folgen des neuen, freien Einsatzes der Farbe seit dem Impressionismus, die bis heute andauern.

Ihr/e Reiseleiter/in

Dienstag, 27. Oktober 2020
Busreise von Köln (7.00 Uhr) und Bensberg (7.45 Uhr) nach Schweinfurt.
„Karl Hagemeister. Das Licht, das ewig wechselt.“ | Ausstellung im Museum Georg Schäfer
Karl Hagemeister, der 1848 geboren wurde und 1933 starb, entwickelte eine immer freier werdende, rhythmisch akzentuierte, farbintensive Malweise, die einen schon fast abstrakten rein malerischen Charakter annimmt. In seinem Spätwerk spielen Küsten- und Wellenbilder eine herausragende Rolle, hier gewinnen Dynamik und Expressivität an Bedeutung, prägen gleichzeitig Elemente des Impressionismus wie des Expressionismus sein Œuvre. Mit rund 100 Werken bietet diese Schau nicht nur einen sehr guten Überblick über das Werk Hagemeisters, hier wird auch seine eigene Form- und Farbsprache im Kontext seiner Zeitgenossen deutlich.
Herausragende Farbwelten: Sammlung Georg Schäfer
Mit den leuchtenden Farben der Werke Liebermanns, Slevogts und Corinths ist der deutsche Impressionismus ein Schwerpunkt der hauseigenen Sammlung. Auch darüber hinaus liest sich die Liste der im Museum Georg Schäfer gezeigten Künstler wie das „Who‘s Who“ der deutschen Kunstgeschichte im 19. Jahrhundert: Werke von Overbeck, Carus, Menzel, Böcklin oder Mackart – um nur einige zu nennen – sind hier vertreten. Absolute Höhepunkte sind Caspar David Friedrichs „Vision der Kathedrale“, Franz Pforrs „Sulamith und Maria“ und Carl Spitzwegs „Bücherwurm“. In der weltweit größten Spitzwegsammlung lassen sich die malerischen Qualitäten und besonders der raffinierte Einsatz von Farbe in den Werken dieses oft unterschätzten Künstlers entdecken.

Mittwoch, 28. Oktober 2020
Schweinfurt: Reichsstadt, Rückert und das Rathaus
Vor der Fahrt nach Würzburg führt ein kurzer Spaziergang durch das Viertel Zürch zum Geburtshaus, zum Denkmal des Schweinfurter Dichters und Orientalisten Friedrich Rückert sowie zum historischen Rathaus; dieses gilt als eines der wichtigsten profanen Renaissance-Bauwerke Deutschlands. Gleich gegenüber hat die Kirche St. Johannis mit Elementen aus Romanik, Gotik und Barock ihren Platz.
Paradies der freien Farbe: Der Kulturspeicher in Würzburg
Freiheit für die Farbe! Dass und wie Farbe gerade in der Konkreten Kunst oft einen zentralen Stellenwert einnimmt, zeigt der Besuch der größten Sammlung Konkreter Kunst in Europa mit Werken von rund 250 Künstlerinnen und Künstlern; vertreten sind hier u. a. Hans Arp, Max Bill, Anthony Caro, Bridget Riley und Victor Vasarely. Deutlich wird hier auch, wie sich mit klaren Formen und dem Einsatz von Wahrnehmungsphänomenen Verbindungen zu Design und Architekturgestaltung ergeben.
Weiterreise nach Bensberg (Ankunft ca. 20.00 Uhr) und Köln (Ankunft ca. 20.45 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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