Bensberger Mediations-Modell

Anders streiten lernen

Anders streiten lernen mit dem Bensberger Mediations-Modell

Konflikte gehören zum Leben. Auch im Schulalltag sind sie nicht zu verhindern. Kinder und Jugendliche jedoch anzuleiten, Konflikte einvernehmlich und gewaltfrei zu lösen, ist ein wichtiger Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule.

Ein erfolgreich in der Praxis erprobtes und evaluiertes Verfahren zur Lösung von Streit und Auseinandersetzungen ist das Bensberger Mediations-Modell, kurz BMM.

Die Grundlage dafür ist das Verfahren der Mediation, bei der beide Konfliktparteien unter Mithilfe eines außenstehenden allparteilichen Vermittlers ihre Differenzen einvernehmlich lösen. Alle haben einen Gewinn und können sich in Zukunft wieder in die Augen sehen.

Zum Leitbild des Bensberger Mediations-Modells gehört die Vermittlung verschiedener Werte, insbesondere das Zulassen des Andersseins und von Unterschieden. Diese Haltung nimmt auch die Forderung der Vereinten Nationen auf, in einem inklusiven Schulsystem die Heterogenität der Gruppe zu wahren und jeden Einzelnen wertzuschätzen. Die Individualität eines jeden wird besonders im Konflikt zugelassen und Raum gegeben.

Das BMM weist zwei Schwerpunkte auf, die Prävention und die Intervention.

Auf der Ebene der Prävention werden die Kinder mit dem Klassenprogramm zum „Anders streiten lernen“ auf die Lösung von realen Konflikten im Schulalltag vorbereitet. Rituale helfen bei der Lösung von Streit.

Auf der Ebene der Intervention lernen die Kinder und Jugendlichen durch das Verfahren der Streitschlichtung, die „Erst-Hilfe im Streit“ oder mit dem „Hosentaschenbuch“, Konflikte selbstständig zu bearbeiten und zu lösen.

Das Bensberger Mediations-Modell ist anwendbar,

  • im Elementarbereich, im Kindergarten und
  • in der Kita,
  • im Primarbereich, in Grund- und Förder­schulen,
  • in Schulen der Sekundarstufen I und II,
  • in Bildungseinrichtungen für Jugendliche und junge Erwachsene.

In allen Bereichen wird dabei das gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Förderbedarf berücksichtigt und mit dem Modell umgesetzt.