Auf ein Wort mit… Ferdinand Linzenich

Dass es in diesen schwierigen Zeiten einfacher ist, ein Chancenergreifer als ein Problembetrachter zu sein, davon ist Ferdinand Linzenich überzeugt. Denn Krisen können produktive Zustände sein, wenn man ihnen den Beigeschmack der Katastrophe nimmt. Auch zum positiven Denken möchte er – gerade auch in Corona-Zeiten – ermuntern.

Nichts hat uns seit Anfang 2020 so in Atem gehalten wie das Corona-Virus. Die Welt ist seit dem im Ausnahmezustand. Der Lockdown führte zu Produktionsausfällen und ausbleibenden Einnahmen – ganze Branchen waren auf einmal betroffen. Lockdown, Shutdown, Lockdown light – was macht das mit Unternehmen und ihren Mitarbeitenden?

Zunächst muss man sich auch in dieser Situation fragen: Will ich Problembetrachter sein oder Chancenergreifer? – Natürlich sitzen wir alle in einem Boot, aber während der Problembetrachter nur bejammert, dass er auf schwankendem Untergrund treibt, wird der Chancenergreifer sagen „Ein Boot ist ein Fahrzeug, zu welchen neuen Ufern kann es mich vielleicht bringen?“ – Von Max Frisch stammt außerdem die kluge Erkenntnis: „Krise ist ein produktiver Zustand, man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen“. Dass müssen wir alle zu beherzigen versuchen. Wir im Unternehmen der LinzenichGruppe sind also sehr fokussiert auf Veränderung und Anpassung. Außerdem rückt man in solch außergewöhnlichen Zeiten zusammen, wodurch die Unternehmenskultur sogar eher positiv beeinflusst wird.

Was raten Sie Führungskräften in dieser Zeit, um ihre Mitarbeitenden weiterhin zu motivieren? Und wie motivieren Sie sich und Ihr Team selbst?

Führen heißt Vorleben! Also Gelassenheit, Zuversicht, Humor und Tatkraft übertragen sich vom Spielführer auf die Mannschaft. Aber man zeigt auch Größe, wenn man sich ab und an mal klein macht und sowas sagt wie: „Ihr seid mit Eurer Angst und Euren Zweifeln nicht alleine. Auch ich habe meine schwachen Momente!“

Immer wieder ist in den letzten Monaten von ganz unterschiedlichen Seiten gesagt worden, dass es nie wieder so werde wie „vor Corona“. Ob das stimmt, wissen wir nicht. Und auch nicht, ob wir uns deshalb fürchten oder freuen sollten. Wie blicken Sie in die Zukunft?

Noch ein kluger Satz, der nicht von mir stammt: „Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen!“ – Es wartet also gewiss viel Arbeit auf uns. Aber ich glaube, der Zeitgeist wird uns in die Hände spielen. Die Menschen werden vieles nachholen wollen und dann schnell die besonderen Härten dieser Tage vergessen. Ich jedenfalls blicke zuversichtlich in die Zukunft, wobei ich zugebe, dass ich seit jeher ein chronischer Optimist bin! Meine beiden Branchen, nämlich Fitness/ Gesundheit und Unterhaltung/Lachen – darauf wette ich aus tiefster Überzeugung – werden einen großen Boom erleben!

Sehr geehrter Herr Linzenich, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Das Interview führte Anne Pesch, Akademiereferentin.

Einmal im Monat erscheint „Auf ein Wort mit…“ und stellt interessante und engagierte Personen vor, mit denen die Akademie auf unterschiedliche Weise verbunden ist. Gesprochen wird über Gott und die Welt, über Kunst und Kultur, über Aktuelles aus Gesellschaft und Kirche ….

Neugierig geworden? Dann abonnieren Sie hier unseren Newsletter! Wir freuen uns, mit Ihnen im Kontakt zu sein.

Bild:
Ferdinand Linzenich

11. April 2021 || ein Gespräch mit Ferdinand Linzenich, Kabarettist, Motivationstrainer, Moderator und Kommunikationsberater

Weitere Informationen über Ferdinand Linzenich finden Sie hier.